Hat der US-Internetriese Google als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine Russlands Militärbasen am hauseigenen Kartendienst Maps öffentlich sichtbar gemacht? Diese Frage warf am Montag ein angeblicher Twitter-Account der ukrainischen Streitkräfte auf, der Luftaufnahmen russischer Stützpunkte und Häfen postete und erklärte, Google habe diese eigens freigegeben. Die Google-Darstellung ist allerdings eine andere.
Der angebliche Twitter-Account der ukrainischen Streitkräfte hatte am Montag behauptet, durch eine Änderung bei Google Maps seien russische Flugplätze und Militärstützpunkte nun mit einer Genauigkeit von einem Pixel pro halbem Meter einsehbar. Mittlerweile ist das Konto gelöscht.
Google bestreitet auf Twitter, Änderungen an Google Maps umgesetzt zu haben. Vielmehr seien die Militärstützpunkte, die von den ukrainischen Streitkräften auf Twitter gepostet wurden, schon vor dem russischen Angriff auf das Nachbarland unverpixelt zu sehen gewesen, berichtet Heise.de.
Kontroverse Debatten in sozialen Medien
Zuvor hatte das Posting aus der Ukraine für kontroverse Debatten gesorgt. Manche Nutzer begrüßten die angebliche Änderung, andere merkten an, dass es sich um „eigenmächtige Handlungen“ US-amerikanischer Konzerne handle, die eigentlich nur souveräne Staaten sollten tätigen können.
Der Sicherheitsexperte Manuel Atug verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Clearview-Gesichtserkennung, mit der in der Ukraine getötete russische Soldaten identifiziert werden, um über soziale Netzwerke deren Familien zu kontaktieren.
Militärbasen auf Google Maps sind ein heikles Thema: In Frankreich werden Luftaufnahmen von Militärflugplätzen unkenntlich gemacht, damit Internetnutzer nicht verfolgen können, was auf diesen vor sich geht. In anderen Ländern wie den USA und offenbar auch Russland werden militärische Einrichtungen in derselben Qualität wie das umliegende Gelände gezeigt.
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