Nach Unglück in Klamm

„Hundertprozentige Sicherheit kann es nie geben“

Steiermark
04.05.2025 07:00

Knapp fünf Jahre nach dem tragischen Unglück startet man in der Bärenschützklamm in die erste volle Saison. Die „Krone“ hat sich vor Ort ein Bild gemacht.

Die urige Kassa-Hütte beim Eingang zur Bärenschützklamm ist beim „Krone“-Besuch schon am frühen Vormittag gut frequentiert. Der nahe Parkplatz 1 war bereits kurz nach 9 Uhr voll. Später kommende Besucher müssen also auf die anderen beiden und einen rund 20-minütigen Fußweg entfernten Parkplätze in Mixnitz ausweichen. „Wir stehen aber jetzt mit einem Shuttle-Dienst-Anbieter kurz vor dem Abschluss“, freut sich Gerhard Jantscher, Vorsitzender der Alpenvereinssektion Mixnitz.

Gerhard Jantscher freut sich über den guten Saisonstart.
Gerhard Jantscher freut sich über den guten Saisonstart.(Bild: Christian Jauschowetz)

Freude kommt bei den Verantwortlichen auch beim Blick auf den Besucheransturm seit der Eröffnung am 1. Mai auf. Was natürlich auch am traumhaften Wetter liegt. „Mit den ersten Tagen dürfen wir wirklich überaus zufrieden sein“, verrät Jantscher. Gut 40.000 Besucher werden heuer in der ersten vollen Klamm-Saison seit der Felssturz-Tragödie im Juli 2020 mit neun Verletzten und drei Todesopfern erwartet. „Und die Besucher brauchen wir auch, um den Betrieb wirtschaftlich darstellen zu können.“

Arbeiten noch immer nicht abgeschlossen
Für stolze 1,9 Millionen Euro wurde das weit über die steirischen Landesgrenzen hinaus bekannte Ausflugsziel in den letzten Jahren saniert – den Löwenanteil davon musste der Alpenverein selbst stemmen. „Und die Arbeiten sind ja noch immer nicht abgeschlossen“, stellt Jantscher klar. „Im Winter haben wir wieder Bruchholz rausgeflogen. Und auch jetzt sind noch immer Arbeiter damit beschäftigt, Brücken und Leitern auszutauschen.“

Mit dem Parkleitsystem hofft man, dem Verkehrschaos in Mixnitz Herr zu werden.
Mit dem Parkleitsystem hofft man, dem Verkehrschaos in Mixnitz Herr zu werden.(Bild: Christian Jauschowetz)
Riesige Stahlnetze sollen Felsstürze abfangen
Riesige Stahlnetze sollen Felsstürze abfangen(Bild: Alpenverein Mixnitz)

Schon bis zur Wiedereröffnung im vergangenen Herbst wurden 110 der insgesamt 168 Leitern getauscht – 70 Tonnen Kiefernholz wurden dafür und für neue Brücken verbaut. Als Steinschlagschutz wurden zehn Stahlnetze verankert. „Wir haben wirklich alles reingebaut, was möglich war“, stellt der Mixnitzer klar. Alles natürlich in Abstimmung und mit Unterstützung des Grundstückseigentümers Mayr-Melnhof.

Die rund eineinhalb stündige und 1,5 Kilometer lange Tour durch die Bärenschützklamm bis zum Almgasthaus „Guter Hirte“, bei der übrigens knapp 400 Höhenmeter überwunden werden müssen, ist nun auch als schwarze Tour gekennzeichnet – um eben auch die Besucher zu sensibilisieren. „Aber jedem muss klar sein, dass es die hundertprozentige Sicherheit einfach nicht gibt.“

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