Sieben Kumpel vermisst

Fünf Tote nach Explosion in Bergwerk in Polen

Ausland
20.04.2022 18:12

Nach einem Grubenunglück in einem Steinkohlebergwerk im schlesischen Pniowek südlich von Kattowitz sind laut jüngsten Angaben fünf verschüttete Bergleute gestorben. Es habe am Mittwoch kurz nach Mitternacht eine Methangasexplosion gegeben, nach sieben Vermissten werde gesucht, teilte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nach einem Lokalaugenschein mit.

Die Explosion ereignete sich tausend Meter unter Tage. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich nach Angaben des Betreibers 42 Bergleute in der Nähe des Unglücksorts. Ein Großteil von ihnen wurde mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht.

Nach Angaben der polnischen Nachrichtenagentur PAP starben drei Bergarbeiter unter Tage. Bei mindestens einem Toten handelt es sich um das Mitglied eines Bergungsteams.

Weitere Explosion während Rettungsaktion
Während 13 Rettungsteams nach drei noch vermissten Bergleuten suchten, kam es den Angaben zufolge gegen 3 Uhr früh zu einer weiteren Explosion. Daraufhin verlor der Krisenstab den Kontakt zu mehreren Rettern. Morawiecki sagte, der Krisenstab arbeite an einer Möglichkeit, von zwei Seiten an die Stelle mit den Verschütteten heranzukommen, ohne dabei das Leben der Bergungsteams zu gefährden.

Experte: Methangasexplosionen nicht immer vermeidbar
Der Bergbau-Experte und frühere polnische Wirtschaftsminister Janusz Steinhoff sagte dem Sender TVN24, die Bergwerke des Landes seien in den vergangenen 30 Jahren stetig modernisiert worden, dies gelte auch für die Ausstattung mit Methangas-Messgeräten. Allerdings seien Methangasexplosionen im Steinkohlebergbau nicht immer vermeidbar.

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