Mordversuch in Linz

Stichopfer wurden beide Unterschenkel amputiert

Spurensicherer und Ermittler nach dem Attentat in der Franckstraße

(Bild: Alexander Schwarzl)

Es war ein Riesenaufruhr, als am 21. Juni 2021 - am helllichten Tag, mitten in Linz - ein blutüberströmter Mann aus einem Haus in der Franckstraße torkelte und zusammenbrach. Der Tschetschene (23) war von einem Afghanen (25) mit einem Messer attackiert worden, er steht am 3. Mai wegen versuchten Mordes vor Gericht.

Es war ein Oberst des Stadtpolizeikommandos Linz, der am 21. Juni gegen 17.25 Uhr mit einem Rad durch die Franckstraße fuhr. Der Polizist außer Dienst wurde Zeuge, als eine Gruppe Männer mit Gewalt in ein Haus eindringen wollte. In der Meinung, es handle sich um eine Sachbeschädigung, wählte er den Notruf. Die Lage war aber dramatischer: Es ging um Leben und Tod.

Streit im Drogenmilieu
Die Männer - allesamt Afghanen - wollten sich einen Tschetschenen (23) vorknöpfen, mit dem einer von ihnen (25) wegen eines gescheiterten Drogendeals in Streit geraten war. Die Tür wurde aufgebrochen, der Tschetschene mit einem Butterfly-Messer niedergestochen. Auch wurde das Auto seines bosnischen Arbeitskollegen demoliert, der ihn ins Franckviertel gefahren hatte. Beide Männer waren vor den Afghanen ins Haus geflüchtet.

Staatsanwältin Ulrike Breiteneder

(Bild: Alexander Schwarzl)

Bei den Stichen mit dem Butterfly-Messer sind auch Arterien des Opfers geöffnet und durchtrennt worden. Die Folge war, dass sich Nekrosen bildeten und Gewebe abgestorben ist. Beide Unterschenkel mussten amputiert werden.

Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz

Beinahe gestorben
Das Stichopfer, das viel Blut verloren hatte, konnte sich mit letzter Kraft gerade noch ins Freie schleppen. Ärzte kämpften dann tagelang um sein Leben - mit Erfolg. Dem Schwerverletzten mussten aber beide Unterschenkel amputiert werden. Am 3. Mai wird sich der 25-jährige Afghane im Landesgericht Linz wegen versuchten Mordes verantworten. Ein afghanischer Mittäter (24) ist wegen schwerer Körperverletzung angeklagt.