Fährt ins Mark

Pininfarina Battista: Der Sound des Superstromers

Motor
12.04.2022 15:22

Dass Elektroautos weder ein nennenswertes Motor- noch ein Auspuffgeräusch haben, ist in den meisten Fällen ein Segen. Doch wenn man mit dem Battista eines der stärksten und schnellsten Autos der Welt baut, will man, dass einem der Sound durch und durch geht, auch wenn der Antrieb rein elektrisch ist. Daran haben sie bei Pininfarina akribisch gearbeitet.

(Bild: kmm)

Spätestens jetzt wäre es an der Zeit, den Computer oder das Handy an die Stereo- oder Surround-Soundanlage anzuschließen und idealerweise den Subwoofer aufzudrehen. Denn mit eingebauten Laptoplautsprechern oder so etwas wird die Wirkung des Videos hier oben verpuffen, weil es weniger ums Hören als ums Spüren des Klangs geht. Oder soll man sagen: der Frequenzen?

Der Pininfarina Battista ist einer der stärksten und schnellsten Stromer der Welt. Vier Motoren treiben je ein Rad an und leisten insgesamt 1900 PS, 2300 Nm Kraft werfen den 2,2-Tonner derart fulminant vorwärts, dass er bereits nach 1,9 Sekunden 100 km/h fährt. Weniger als sechs Sekunden reichen für Tempo 200, knapp 12 Sekunden für 300. Bis zum Höchsttempo von 350 km/h wird auch nicht mehr viel Zeit vergehen. Schneller geht’s nur deshalb nicht, weil die Elektronik eingreift.

Auf der Rennstrecke soll der Battista eine Stunde durchhalten, bis er ans Kabel muss. Bei gesitteter Fahrweise verspricht der Hersteller 500 Kilometer Reichweite. Mit bis zu 250 kW wird von 20 auf 80 Prozent in 25 Minuten geladen. Auch der Akku gehört zu den stärksten: 120 kWh Kapazität hat sonst nur der Rimac Revera - was kein Zufall ist, denn die Kroaten liefern die Technik zu.

54 und 432 sind die Codes der Glücksseligkeit
Zurück zum Sound. Viele Hersteller lassen Klänge für ihre E-Autos komponieren, für BMW kreieren z.B Hollywood-Star Hans Zimmer. Pininfarina hat sich mit den Sounddesignern von Novo Sonic zusammengetan, um den „Suono Puro“, den reinen Klang zu erschaffen.

Die zentrale Frequenz ist 432 Hz, und das hat musikgeschichtliche Gründe. Sie wirkt warm und beflügelnd und orientiert sich an dem emotional positiven Effekt tibetischer Klangschalen, erklärt man bei Pininfarina gerne. „Dies machten sich bereits klassische Komponisten wie Mozart oder Verdi in ihrer Musik zunutze.“

Im Motorleerlauf liegt die Schallfrequenz des Battista bei 54 Hz (drei Oktaven unter 432 Hz) „und bildet den klaren und vollen Grundton der Klangsignatur. Der reine Klang dieser Frequenz kann durch ihren Effekt auf Wasser visualisiert werden, in dem angenehm organisch-symmetrische Wellenbewegungen entstehen.“ Da der menschliche Körper zu durchschnittlich etwa 70 Prozent aus Wasser besteht, zeige dieses Experiment, wie die Frequenz zu einem Gefühl des Wohlbefindens beiträgt.

Novo-Sonic-Gründer Tom Huber geht noch etwas ins Detail: "Wir wollten ein natürliches Klangerlebnis erschaffen und erreichten dies durch gezielte Nutzung der richtigen Schwingungen, orientiert an 432 Hz. Die Frequenz 440 Hz hielt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunächst Einzug in die amerikanische Musikindustrie als Referenzton zur Stimmung von Instrumenten und Orchestern (440 Hz = A, Anm.). Daraufhin orientierte sich die ganze Welt bei der Stimmung von Musikinstrumenten an dieser Frequenz. Zuvor nutzten klassische Musiker jedoch die Frequenz 432 Hz, so zum Beispiel auch Verdi. Lauscht man einem Orchester, das auf die ursprüngliche Frequenz gestimmt wurde, so bemerken viele einen deutlichen Unterschied in Bezug auf die empfundene Wärme und positiv emotionale Wirkung der Musik.

Wie das klingt, kann man oben im Video hören - oder wenn man sich eines der 150 Exemplare sichert, die an zahlungskräftige Kundschaft ausgeliefert werden sollen. Um 2,38 Millionen Euro netto das Stück.

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(Bild: kmm)



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