Neueröffnung

„Biererlebniswelt“ macht Linz jetzt zur Braustadt

Vom Bierlokal aus kann man auf die beiden Sudkessel blicken

(Bild: Wenzel Markus)

„Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind“, sinnierte einst Benjamin Franklin. Und Linzer Gerstensaft-Enthusiasten dürfen auch glücklich sein: Morgen, Donnerstag, öffnet die langersehnte neue Brauerei im ehemaligen Tschickbude-Kraftwerk ihre Pforten. Neben dem urigen Bierlokal „Zur Liesl“ findet sich im ehemaligen Kessel- und Maschinenhaus nun auch ein Veranstaltungssaal, ein Bierkulturzentrum und der Hörsaal 0 der „Bier-Uni“.

Vor nicht ganz 400 Jahren, genau genommen im Jahr 1638, begann einst die bewegte Linzer Bier-Geschichte. Damals wurde das Stadtbrauhaus an der Brauhauslände – dort wo jetzt die Oberbank-Zentrale steht, heute als Untere Donaulände bekannt – eröffnet. Und nur wenige hundert Meter weiter, am Areal der Tabakfabrik, wird nun die Geschichte weitergeschrieben. „Vor genau einem Jahr haben wir ,Spatenstich‘ gefeiert und trotz der pandemiebedingten Umstände ist unsere Biererlebniswelt jetzt auch rechtzeitig fertig geworden“, freut sich Andreas Stieber, Geschäftsführer der zur Brau Union gehörenden Craftvoll GmbH.

Craftvoll-Geschäftsführer Andreas Stieber freut sich, dass es endlich losgeht. Neben dem Linzer Bier Original, kann man ab morgen exklusiv im Bierlokal „Zur Liesl“ Zwickl, Pale Ale und Edelstahl genießen.

(Bild: Wenzel Markus)

Viele Attraktionen
Und die neu errichtete Brauerei kann sich wirklich sehen lassen. Im Erdgeschoß steht der Genuss im Bierlokal „Zur Liesl“ – betrieben von DoN – mit rund 120 Indoor-Plätzen und etwa 100 im angrenzenden Gastgarten im Vordergrund, darüber wird gearbeitet. Im ersten Stock befindet sich neben einem Veranstaltungssaal für knapp 230 Personen das Herzstück der Brauerei, der Gär- und Lagerkeller. Dort wurden extra Stahlträger in den Boden eingezogen, damit der Untergrund die 13 rund zehn Tonnen schweren Tanks auch wirklich aushält.

Mühlviertler Hopfen und Braugerste von Bauern aus Ebelsberg machen aus dem Linzer Bier ein Original aus der Region für die Region.

Martin Simion, Linzer Diplom-Braumeister

Diplom-Braumeister Martin Simion in seiner „Brauküche“

(Bild: Wenzel Markus)

„Drei charakterstarke Sorten sind uns gelungen“
Hier ist auch das Reich von Diplom-Braumeister Martin Simion, der zuletzt mit dem Feintuning der neuen Sorten, die direkt in der Linzer Brauerei gebraut und abgefüllt werden, beschäftigt war. „Es sind drei charakterstarke Sorten, die uns, glaube ich, wirklich gut gelungen sind: das unfiltrierte Linzer Zwickl, das hopfenbetonte Linzer Pale Ale und das Linzer Edelstahl, dessen Farbe an rot glühenden Stahl erinnert“, klärt Simion auf. Später sollen noch saisonale und limitierte Spezialitäten dazukommen, schon im Mai darf man sich auf das erste Linzer Weizen freuen. Simion stolz: „Ein Bier für deine Heimatstadt zu brauen, ist für einen Braumeister schon ziemlich cool.“ Der Linzer wird sein Wissen künftig auch im Rahmen der neuen „Bier-Uni“ (Infos: www.linzerbier.at) weitergeben. Neben Brau-Tagen für Bierliebhaber wird es hier Kurse und Seminare, etwa die Ausbildung zum Biersommelier, geben.