SKN sucht um Lizenz an

Zwei Akademien? „Keine Chance“

(Bild: skn st. pölten)

Das Lizenzansuchen von Zweitligist St. Pölten, um in Zukunft eine eigene Akademie zu betreiben, sorgte bei NÖFV-Präsident Gartner für Kopfschütteln SKN-Geschäftsführer Gebauer klärte über Pläne auf

Gut eine Million Euro verschlingt eine Fußball-Akademie an jährlichen Kosten. Dass Zweitligist St. Pölten, der ein Budget von knapp 4,5 Millionen pro Saison zur Verfügung hat, nun beim ÖFB um die Lizenz für eine eigene Akademie ansuchte, wirft Fragen auf. SKN-Geschäftsführer Matthias Gebauer versucht, Irritationen die Luft aus den Segeln zu nehmen: „Uns geht es bei dem Antrag darum, auszuloten, welche Möglichkeiten wir haben.“

Im Klartext: St. Pölten will herausfinden, was fehlt. Die Infrastruktur ist mit der NV-Arena, dem Trainingszentrum Stattersdorf und der Stadtsportanlage gegeben. Die Qualitätsmerkmale im sportlichen Bereich müssen aber erst geschaffen werden. Die Finanzierung? Gebauer: „Nicht einfach für einen Zweitligisten.“ Durch den Abstieg im Vorjahr ist die Kooperation mit der Landesakademie erloschen. „Aber wir wollen sicher keinen Machtkampf.“

Skepsis beim Verband
NÖFV-Präsident Hans Gartner steht dem Projekt skeptisch gegenüber: „Das ist wieder einmal so eine Aktion des SKN, die nicht durchgedacht wurde. Ich kann mich auch als Papst bewerben, nur würde das nichts bringen. Sie werden das vor allem finanziell nicht bewerkstelligen können.“

Zudem hält Gartner zwei Akademien in St. Pölten für ausgeschlossen. „Keine Chance! Das wird niemals genehmigt.“ Er verstand auch nie, wie fahrlässig der Klub früher bei der Zusammenarbeit mit der Landesakademie vorging: „Sie hatten stets vier Jahre Zeit, um sich die Spieler anzuschauen, bemühten sich aber immer viel zu spät um die Burschen.“ Beispiel: Rapids Bernhard Zimmermann. Solche Fehler könnte der SKN bei einer eigenen Akademie nicht mehr machen.