Grüne orten Skandal

Wirbel um Grundstücks-Kauf des ÖFB-Präsidenten

Burgenland
22.03.2022 16:50
Die grüne Klubchefin Regina Petrik verdächtigt das Land, ein Grundstück in Parndorf um 239.000 Euro unter dem Schätzpreis an Medienunternehmer Gerhard Milletich verkauft zu haben. Als Gegenleistung vermutet sie wohlwollende Berichterstattung. Milletich und das Land weisen alles zurück.

So viel war bekannt: Im Jahr 2016 verkaufte die Beteiligungs- und Liegenschafts GmbH des Landes (BELIG) ein 5500 Quadratmeter großes Grundstück in Parndorf, das sie 2004 um 220.000 Euro erworben hatte, um 181.500 Euro. 2013 war der Wert aber auf 396.000 Euro geschätzt worden. Zudem hat die BELIG dem Käufer freiwillig 18.000 Euro für Rodung und Aushub und 7000 Euro wegen des kontaminierten Erdreichs zukommen lassen. Im Rechnungshofbericht vom Mai 2021 heißt es: „Die BELIG hat den Käufer zu ihren Lasten ohne nachvollziehbare Gründe begünstigt.“

Offiziell ist seit gestern, dass es sich beim Käufer, der sich mindestens 239.000 Euro erspart haben soll, um den burgenländischen Medienunternehmer und ÖFB-Präsidenten handelt. „Es ist der der SPÖ sehr nahe stehende Gerhard Milletich“, sagte Regina Petrik von den Grünen. Die Klubobfrau will nun wissen: „Was war die Gegenleistung, dass er dieses wertvolle Grundstück zum Schleuderpreis bekommen hat? Wurde damit von der SPÖ wohlwollende Berichterstattung gekauft?“

Medienunternehmer startet zum Gegenangriff
Milletich, dessen Unternehmen „mehr als 40 völlig unpolitische Magazine“ produziert, will festgehalten wissen, dass der Verkauf „ordnungsgemäß abgewickelt“ wurde: „Ich kann alles belegen.“ Die Anschuldigungen der Grünen seien schlicht falsch. „Ich bin entsetzt“, sagt der Parndorfer. „Selbstverständlich werde ich rechtlich vorgehen.“ Das Grundstück sei kontaminiert gewesen, er habe „ein Vermögen“ bezahlt, um die „Gstätten“ für den Bau herzurichten.

Auch seitens der Landesimmobilien Burgenland (ehemals BELIG) ist zu vernehmen: Tatsächlich habe sich der Unterschied zwischen den Bewertungen und dem Verkaufspreis durch eine Kontamination des Bodens ergeben, die zum Zeitpunkt der Schätzung 2013 nicht bekannt war.

Milletich investierte fünf Millionen Euro in die Errichtung des 1900 Quadratmeter großen Verlagshauses. Seit der Eröffnung 2021 sind am Firmenstandort mehr als 40 Mitarbeiter beschäftigt.

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