Wirtschaft in OÖ

Trotz Krise: Viele Jobs, aber zu wenig Fachkräfte

Oberösterreich
23.03.2022 16:00
Zwei Jahre Pandemie und nun Krieg in Europa! Es sind herausfordernde Zeiten für den Wirtschaftsstandort OÖ, der sich robust zeigt. Die Beschäftigung ist auf historischem Hoch. Dennoch dotiert man den „Pakt für Arbeit und Qualifizierung“ gut: Mehr als 100.000 Menschen sollen profitieren.

So gut wie lange nicht: Mit 682.000 Beschäftigten und einer sinkenden Arbeitslosenquote von 4,8% befindet sich OÖ in einer besseren Lage als noch vor Corona. 29.000 Arbeitslose stehen 32.000 offenen Stellen gegenüber, und derzeit kann ein Lehrling zwischen vier offenen Lehrstellen auswählen. Fachkräfte bleiben gesucht!

Mehr Geld für Qualifizierung
Der „Pakt für Arbeit und Qualifizierung“, den man im Vorjahr das erste Mal schnürte, wird in diesem Jahr noch einmal aufgestockt. Insgesamt stehen 350 Millionen Euro für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung, „Vor allem Jugendliche, Frauen, Ältere, Menschen mit Migrationshintergrund und Beeinträchtigte sollen profitieren“, sagen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrat Markus Achleitner unisono.

Kurzarbeit macht Sorgen
„Die Wirtschaft ist robust“, stellt auch AMS-Chef Gerhard Straßer angetan fest. Dass rund 5300 Betriebe mit 30.000 Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet haben, bereitet ihm dennoch Sorgen: „Da sind Fachkräfte geparkt, die man anderswo brauchen könnte.“ Ein Hoffnungsschimmer, um den Fachkräftemangel zu dämpfen, sind nun Ukraine-Flüchtlinge. Das AMS bereitet deren Vermittlung vor, siehe Interview.

Interview: Ein Run auf Arbeitskräfte aus der Ukraine zeichnet sich ab. „Viele Firmen fragen uns schon“, sagt Gerhard Straßer, AMS OÖ.

Krone“: Wie qualifiziert sind ukrainische Flüchtlinge?
Gerhard Straßer: Ihre Fähigkeiten sind bunt gemischt: Hilfsarbeiter, Krankenschwestern, auch IT-Experten. Wir müssen ihnen möglichst rasch Angebote machen, dass sie nicht weiterziehen.

Dauert es zu lange?
Ja, sie müssen auf den Anerkennungsausweis warten. Wenn wir sie vermitteln, muss die Firma eine Arbeitsbewilligung einholen. Die Anerkennung von Zeugnissen dauert auch zu lang.

Was wird wenig mitgedacht?
Es kommen viele Frauen mit Kindern, daher ist Kinderbetreuung sicher ein wichtiges Thema.

Wie hat sich das AMS auf die Vermittlung von Ukrainern vorbereitet?
Wir haben die Infrastruktur an Kursen aufgestockt und einen Pool an Dolmetschern zusammengestellt. Bei externen Beratungseinrichtungen haben wir auch das Personal aufgestockt. 

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