Wohnhäuser bombardiert

Mehrere Tote nach Angriff im Westen von Kiew

Ausland
21.03.2022 08:28

Auch an Tag 26 nach der russischen Invasion in die Ukraine ist kein Kriegsende in Sicht. Am Sonntagabend wurden mehrere Gebäude im Westen der ukrainischen Hauptstadt Kiew beschossen - dabei kamen mindestens vier Menschen ums Leben. Wohnhäuser und ein Einkaufszentrum wurden zum Ziel von Angriffen.

Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden, es sei ebenso wie eine Reihe davor geparkter Autos in Flammen aufgegangen.

Selenskyj: „Keine Ukrainer, die sie mit Blumen empfangen“
Unterdessen wies der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die russischen Soldaten auf vermeintlich falsche Vorstellungen vom Verlauf ihrer Invasion hin. „Sie suchen weiterhin nach den imaginären Nazis, vor denen sie angeblich unsere Leute schützen wollten und sie können noch immer keine Ukrainer finden, die sie mit Blumen empfangen“, meinte Selenskyj in einer Videoansprache Montagfrüh.

„Die russischen Militärs können den Weg nach Hause nicht finden, und deshalb helfen ihnen unsere Militärs auf dem Weg zum Gericht Gottes, vor dem sie alle nur die eine Strafe erhalten - den ewigen Keller, ewig im Bombenhagel, ewig ohne Nahrung, Wasser und Heizung.“ Dies sei die Strafe „für alles, was sie unseren Leuten angetan haben“, fügte Selenskyj hinzu. Die Videobotschaften des ukrainischen Staatschefs, in denen sich Selenskyj vereinzelt auch direkt an die russischen Soldaten oder auch die Bevölkerung Russlands wendet, sind inzwischen fester Bestandteil der Verteidigungsmaßnahmen gegen die russischen Angriffe.

Hochgiftiges Ammoniak aus Chemiewerk ausgetreten
In einem Chemiewerk in der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine trat Montagfrüh aus noch unbekannter Ursache hochgiftiges Ammoniak aus. Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky schlug unter anderem über Telegram Alarm und appellierte an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoß aufzusuchen, um nicht mit dem Ammoniak in Kontakt zu kommen. Das stark stechend riechende Gas ist leichter als Luft. Es ist unklar, wie es zu dem Austritt kam. Eine unabhängige Klärung vor Ort war nicht möglich. Das russische Militär hatte in der vergangenen Woche der Ukraine vorgeworfen, unter falscher Flagge einen Chemiewaffenangriff auf Zivilisten vorzubereiten.

Schiffe mit Getreide aus Hafen verschwunden
Aus dem Hafen der Stadt Berdjansk „verschwanden“ nach Berichten des ukrainischen Militärs fünf mit Getreide beladene Schiffe. Die mit mehreren zehntausend Tonnen beladenen Frachter seien von russischen Schleppern aus dem Hafen bugsiert worden und in unbekannter Richtung weggefahren, berichtete am Montag die „Ukrajinska Prawda“. Das vom russischen Militär kontrollierte Berdjansk liegt am Asowschen Meer, unweit der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol.

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