„Keine Kapitulation“

Ukraine lehnt russisches Ultimatum für Mariupol ab

Ausland
21.03.2022 06:18

Am Sonntagabend hat Russland die ukrainischen Streitkräfte in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen. Doch die Führung in Kiew hat das Ultimatum zur Kapitulation abgelehnt. „Es wird keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben“, sagte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk der „Ukrajinska Prawda“ in der Nacht auf Montag. Dies sei der russischen Seite bereits übermittelt worden. Sie forderte von Moskau die Öffnung eines humanitären Korridors in die umkämpfte Hafenstadt.

Moskau hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Asowschen Meer am Montagvormittag zu verlassen. Dazu solle zwischen 10 und 12 Uhr Moskauer Zeit (8 bis 10 Uhr MEZ) ein Korridor eingerichtet werden, teilte Generalmajor Michail Misinzew am Sonntag mit.

Demzufolge schlug Russland der Ukraine einen Plan vor, wonach alle bewaffneten Einheiten der Ukraine die Stadt „ohne Waffen und Munition auf der mit der Ukraine vereinbarten Route verlassen sollten“. Russland bestand demnach auf einer „förmlichen schriftlichen Antwort“ seitens der Ukraine zu den Vorschlägen bis Montagfrüh um 5 Uhr Moskauer Zeit (3 Uhr MEZ).

Dazu hatte das russische Militär der ukrainischen Seite ein acht Seiten langes Schreiben übermittelt. „Anstatt Ihre Zeit auf acht Seiten Brief zu verschwenden, öffnen Sie einfach einen Korridor“, zitierte Wereschtschuk aus ihrer Antwort an die Gegner.

Die Hafenstadt Mariupol mit ihren ursprünglich 400.000 Einwohnern gehört zu den am heftigsten von Russland bombardierten Städten bei der 24. Februar begonnen Invasion in dem Nachbarland. Seit Tagen gibt es neben schweren Kämpfen auch Berichte über fehlendes Wasser sowie den Mangel an Nahrung und Strom in der Stadt.

Konsul vergleicht Mariupol mit Stalingrad
Am Wochenende hat einer der letzten europäischen Diplomaten, der griechische Konsul Manolis Androulakis, die belagerte Hafenstadt verlassen. Nach seiner Rückkehr nach Athen sagte er am Sonntag: „Mariupol wird in eine Liste von Städten in der Welt aufgenommen werden, die durch den Krieg völlig zerstört wurden, wie Guernica, Stalingrad, Grosny, Aleppo.“

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