25 Tote

Jemen-Armee überrollt Volk mit Kettenfahrzeugen

Ausland
30.05.2011 18:05
Der Jemen versinkt immer tiefer im Chaos. Nach Angaben eines Arztes töteten Soldaten am Montag allein in der südlichen Stadt Tais 25 Demonstranten, als sie eine Kundgebung mit Gewalt beendeten. Andere Mediziner berichteten, dass die Armee einige der Aufständischen einfach mit Kettenfahrzeugen überfahren hätte.

Ein Aufständischer, der sich selbst Abed nannte, berichtete von anhaltendem Gewehrfeuer in der Stadt, in der Demonstranten versuchten, den zentralen Platz von den Sicherheitskräften der Regierung zurückzuerobern. Die Truppen hätten die Demonstranten mit Tränengas, Waffen und schweren Fahrzeugen von dem Platz vertrieben. "Die meisten Verletzten sind angeschossen worden, aber einige wurden von Kettenfahrzeugen überfahren", hieß es aus medizinischen Kreisen.

In der Stadt Sinjibar setzte die Armee Kampfflugzeuge gegen mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerkes Al-Kaida ein. Das meldete der Nachrichtensender Al-Arabija. Einige Militärs, die sich am Wochenende von Präsident Ali Abdullah Saleh losgesagt hatten, behaupten, der Präsident habe Sinjibar den Terroristen "kampflos übergeben" (siehe Infobox). Sein Plan sei es, sich den westlichen Regierungen, die seinen Rücktritt fordern, anschließend als mutiger Kämpfer gegen den Al-Kaida-Terror zu präsentieren. Diese Theorie bestritt die Regierung am Montag.

Bislang offenbar 300 Tote
Die Proteste gegen Präsident Saleh haben vor vier Monaten begonnen. Seither sind durch die Auseinandersetzung zwischen den Regierungstruppen und den meist jungen Demonstranten nach inoffiziellen Schätzungen mehr als 300 Menschen getötet worden. Der Konflikt erhielt vor einer Woche eine neue Dimension, als die Armee das Feuer auf die Residenz eines Stammesführers der Hashid in der Hauptstadt Sanaa eröffnete.

Seither wird in dem Bezirk rund um das Haus von Scheich Sadik al-Ahmar geschossen. Am Wochenende waren drei französische Mitglieder einer Hilfsorganisation in der Provinz Hadhramaut verschleppt worden. Saleh regiert in Sanaa seit 1978. Einem Vorschlag der Golfstaaten für einen friedlichen Machtwechsel widersetzt er sich bisher.

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