Gemeinde Wenns im Pitztal: Ort der Wahl-Superlative mit den knappsten Ergebnissen, Heimat des jüngsten Bürgermeisters Tirols, der zugleich ein heißes Chaletdorf-Thema am Hals hat und der im schlechtesten Fall gegen eine Mehrheit regieren muss. Es war, ist und bleibt spannend in der 2000-Einwohner-Gemeinde im Pitztal. Schon der erste Urnengang glich einem Wahlkrimi. Damals lag Patrick Holzknecht mit 500 Stimmen denkbar knapp hinter Robert Rundl mit 502.
Am Wahltag dann die große Überraschung: Stimmengleichheit! Beide ergatterten 631 Stimmen, die Wahlbeteiligung lag beide Male jenseits der 70 Prozent.
Klar definierte Vorgaben
In solchen Fällen entscheidet die Mandatsstärke der Fraktion im Gemeinderat. Hier hält Holzknecht sechs Mandate, Rundl drei. Würde auch im Gemeinderat Stimmengleichheit herrschen, „so entscheidet das vom jüngsten Mitglied der Gemeindewahlbehörde zu ziehende Los“, heißt es dazu im Gesetzestext.
Gemeinderat bleibt spannend
Wenn sich aber Rundl mit den anderen Fraktionen „auf ein Pakl haut“, hat er sieben Mandate, der Bürgermeister nur sechs. Das könnte in der Chaletdorf-Frage noch spannend werden. Wie berichtet könnte der Baubescheid des alten Gemeinderats vom Landesverwaltungsgericht aufgehoben werden. Und dann? Der neugewählte Dorfchef ist quasi der einzige, der von der ehemaligen Bürgermeister-Liste übrig geblieben ist.
2020 kam Wenns in die Schlagzeilen, als die Polizei wegen der damals geltenden Ausgangssperre einen Zuhörer aus einer GR-Sitzung holte. Zu Unrecht, wie sich später herausstellte. Die Pointe zum Schluss: Jener Zuhörer sitzt jetzt im Gemeinderat!
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