Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sah zuletzt positive Signale aus Russland, die vielleicht Friedensgespräche möglich machen könnten. Er schlug Jerusalem als Verhandlungsort vor. Möge er recht behalten, und möge es so weit kommen.
Es ist klar, dass Selenskyj in diesem Fall den „starken Mann“ spielen muss, um aus einer möglichst guten Position in diese Verhandlungen zu gehen. Aber wenn man ehrlich ist: Kaum ein Militärstratege gibt der Ukraine im Krieg gegen Russland auch nur die geringste Chance auf einen Sieg. Das Land hat nur die Chance zu kapitulieren oder in einen langen aufreibenden Partisanenkampf mit schrecklichen Opfern auf beiden Seiten verwickelt zu werden.
Putin, der Angreifer, der all das zu verantworten hat, wird nicht aufgeben. Das hat er mehr als einmal klargemacht. Und er ist militärisch weit überlegen.
Ist es in dieser Situation tatsächlich mutig und heldenhaft, dem Kreml-Chef entgegenzuwerfen, er werde Kiew nur einnehmen, wenn er es „dem Erdboden gleichmache“, wie Selenskyj es jetzt getan hat?
Oder verbrennt Selenskyj damit sein Volk auf dem Feuer seines Stolzes, so wie auch Putin das tut?
Selenskyj beruft sich im Gegensatz zu Putin auf die Werte der Demokratie. Aber was würde wohl herauskommen, wenn er all die Mütter und Großmütter fragen würde, ob sie wollen, dass ihre Kinder und Enkel weiter auf dem Altar des Krieges geopfert werden ...
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