Prozess in Innsbruck

Pflegte Tiroler todkranke Frau nicht ordentlich?

Tirol
05.03.2022 08:22

Weil er seine bettlägerige und schwer kranke Lebensgefährtin bis zu ihrem Tod nicht ausreichend gepflegt und keine Betreuung organisiert haben soll, saß am Freitag ein 58-Jähriger in Innsbruck vor Gericht. Der Tiroler stritt die Vorwürfe vehement ab. Die Frau habe nie zum Arzt wollen und er diesbezüglich nichts zu melden gehabt.

„Sie war immer sehr bestimmend und dominant. Wenn sie nein gesagt hat, war es nein. Da hätte man auch mit der Wand reden können“, meinte der Angeklagte vor Richterin Andrea Steffan.

Hautveränderungen nicht wahrgenommen
Über Monate lag seine Lebensgefährtin nur mehr im Bett. „Nicht einmal mehr aufs WC oder ins Bad konnte sie gehen“, schilderte der Unterländer. Er habe ihr aber stets einen Kübel Wasser ans Bett gestellt oder ihr zweimal pro Woche mit neuer Kleidung geholfen. „Gewaschen und fertig angezogen hat sie sich dann immer selbst und mich aus dem Zimmer geworfen“, meinte der 58-Jährige. Hautveränderungen an den Beinen, die offenbar aufgrund vom Wundliegen entstanden sind, will er allerdings nie wahrgenommen haben.

Der Angeklagte betonte aber, immer fürsorglich Medikamente besorgt und seine Partnerin stets zum Arzt begleitet zu haben. „Einige Termine musste ich aber immer wieder absagen, weil sie Migräne hatte.“ Generell habe die Frau einen Besuch beim Arzt aber verabscheut. „Wehe, du kommst mir mit dem Arzt daher“ soll sie des Öfteren gedroht haben. Und auch eine häusliche Pflege habe die Frau laut ihrem Lebensgefährten, der sich nun wegen Quälens und Vernachlässigens einer wehrlosen Person vor Gericht verantworten muss, stets abgelehnt.

Weil aus Versehen der falsche Gutachter geladen worden war, wurde der Prozess vertagt.

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