Fahrerflucht

Saftige Strafe für jungen Alkolenker

Wenig glaubwürdig fand der Richter die Version des Mannes.

(Bild: Privat)

Sechs Monate Haft auf Bewährung, 6000 Euro Geldstrafe und 1000 Euro Schmerzensgeld an das Opfer. So lautet das Urteil am LG Feldkirch gegen einen jungen Burschen, der sich im Suff hinters Steuer gesetzt hatte. Der bis dato unbescholtene Unterländer hatte am Abend des 20. November 2021 vor einem Schutzweg in Bregenz einen Mann angefahren. Danach war er geflüchtet.

„War es Ihnen egal, dass da ein Mensch auf der Straße lag?“, will der Richter vom Angeklagten wissen. „Ja“, antwortet der. Er sei nach der Arbeit auf dem Heimweg gewesen. Auf der Landstraße in Bregenz sei er vorschriftsmäßig mit 30 km/h gefahren, als es plötzlich einen lauten Knall gab. „Ich habe gar nicht realisiert, was passiert war. Dann dachte ich: Scheiße, ich habe jemanden verletzt.“ Im Schock sei er dann wieder zurück zur Firma nach Lauterach gefahren, habe dort zwei oder drei Biere getrunken. Stutzig wird der Herr Rat allerdings, als der Beschuldigte behauptet, vor dem Unfall stocknüchtern gewesen zu sein. Denn ein kurze Zeit später durch die Polizei veranlasster Alkotest ergab einen Wert von knapp einem Promille.

Die Version des Unfallfahrers stellt der Richter mehr als nur in Frage: „Also entweder war Ihre Hemmschwelle aufgrund des Alkoholkonsums dermaßen herabgesetzt oder Sie haben gegenüber anderen Menschen und deren Verletzungen eine enorme Gleichgültigkeit.“ Eine Zeugin, die nach dem Unfall die Rettung rief, sagte aus, dass der Angeklagte mit weit überhöhter Geschwindigkeit auf der Landstraße unterwegs gewesen sei, als er den 59-jährigen Fußgänger erfasste. Das Opfer erlitt Abschürfungen, Prellungen und ein gebrochener Zeh.