Warnstufe Vier

In fast ganz Tirol weiterhin große Lawinengefahr

Tirol
07.02.2022 20:00

Im westlichen Nordtirol, am Alpenhauptkamm und am Osttiroler Tauernkamm gilt Alarmstufe Vier. Weiterhin gilt der Appell an Wintersportler, auf gesicherten Pisten zu bleiben.

Nach Neuschnee und stürmischem Wind bleibt die Lawinensituation in weiten Teilen Tirols kritisch. Der Lawinenwarndienst des Landes gab für Dienstag große Lawinengefahr (Warnstufe Vier auf der fünfteiligen Skala) für das westliche Nordtirol, den Alpenhauptkamm und den Osttiroler Tauernkamm aus. Leiter Rudi Mair appellierte einmal mehr an Wintersportler, auf den gesicherten Pisten zu bleiben. Im Laufe der Woche sollte sich die Lawinensituation entspannen.

Lawinen können spontan abgehen
Im Rest Tirol herrscht jedoch vorerst Lawinengefahrenstufe Drei (=erheblich) und nur im südlichen Osttirol Lawinengefahrenstufe Zwei (=mäßig), so die Prognose des Lawinenwarndienstes. Die Hauptgefahr gehe derzeit von „den durch Neuschnee mit stürmischem Nordwestwind entstandenen, umfangreichen Triebschneeansammlungen“ aus, erläuterte Mair in einer Aussendung des Landes. Dabei können Lawinen leicht ausgelöst werden oder sogar spontan abgehen. Sie können zudem „stellenweise den schwachen Altschnee mitreißen und groß werden, auch Fernauslösungen sind möglich“, warnte der Experte.

Aktuelle Situation erfordere viel Erfahrung
Gefahrenstellen seien außerdem häufig schlecht zu erkennen: „Sie liegen an allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze, auch an steilen Schattenhängen im Bereich der Waldgrenze sowie an Triebschneehängen in hohen Lagen und im Hochgebirge“. In schneereichen Gebieten seien Gleitschneelawinen und Rutsche zu erwarten. Die aktuelle Lawinensituation erfordere deshalb „viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr und große Zurückhaltung“, unterstrich Mair.

Auch Innsbrucks Vize Anzengruber warnt
Zur Vorsicht rief ebenso der Innsbrucker Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) in einer Aussendung am Montag auf. Aufgrund „erheblicher Gefahr“ sah sich die Lawinenkommission der Tiroler Landeshauptstadt abermals gezwungen, „zum Schutze der Bevölkerung“ Sperren im Bereich der Nordkette zu veranlassen. So bleibt der Kollnerweg (Höttinger Bild bis Gramartborden) sowie die Zufahrt zur Arzler Alm bis auf weiteres unpassierbar, informierte Anzengruber.

Rund 100 Lawinenereignisse
In den vergangenen Tagen war es allein in Tirol zu rund 100 Lawinenereignissen gekommen. 490 Bergrettungsleute und 30 Alpinpolizistinnen und -polizisten mussten ausrücken. Es gab so viele Einsätze wie nie zuvor. Viele Unfälle mit Wintersportlern gingen glimpflich aus, dennoch starben neun Menschen am Wochenende in Österreich bei Lawinenabgängen. Ein besonders tragisches Ereignis passierte in Spiss an der tirolerisch-schweizerischen Grenze, wo fünf Menschen ihr Leben in den Schneemassen verloren.

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