Bewährungsstrafe

Zustellerin plünderte und entsorgte Briefe

Niederösterreich
17.01.2022 14:00
Wegen Veruntreuung und versuchten Diebstahls stand eine ehemalige Briefträgerin in St. Pölten vor Gericht. Die mehrfach Vorbestrafte zeigt sich geständig. Den Schaden hat sie wiedergutgemacht. Rechtskräftiges Urteil: 1200 Euro Geldbuße und sieben Monate auf Bewährung.

Gerade in Pandemie-Zeiten sind Post- und Paketzusteller „systemrelevante Lebenserhalter“, bringen sie doch auch im Lockdown dringend benötigte Waren zu in den eigenen vier Wänden Gestrandeten. Damit nahm es eine ehemalige Postmitarbeiterin in NÖ nicht ganz so genau und ließ den Inhalt von RSb-Briefen in ihre eigene Tasche wandern. Auch ein hochpreisiges Mobiltelefon fand nicht den Weg zu seinem rechtmäßigen Besitzer. Die für sie weniger interessanten Kuverts landeten dafür im Müll. Jetzt musste sich die einstige Zustellerin im Landesgericht St. Pölten verantworten.

„War ein großer Fehler“
Voll geständig und reumütig zeigte sich die 26-Jährige hinsichtlich der Anklage wegen Veruntreuung, Verletzung des Briefgeheimnisses, Unterdrückung von Briefen zu Beginn des letzten Jahres. Nur den Vorwurf des versuchten Diebstahls in einem Geschäft ließ sie nicht auf sich sitzen. Sie habe einfach vergessen, die umgehängte Tasche zu bezahlen. „Ich war nicht ganz bei mir“, beteuerte sie vor dem Richter: „Es war alles ein großer Fehler, aber ich kann es nicht rückgängig machen.“

Geld- und Bewährungsstrafe
Nachdem die Frau schon mehrfach – unter anderem wegen Nötigung und gefährlicher Drohung – vorbestraft war, setzte es diesmal eine Geldstrafe in der Höhe von 1200 Euro samt einer Bewährungsstrafe von sieben Monaten. „Das nächste Mal wartet das Gefängnis“, gab ihr der Richter zum Abschied mit auf den Weg.

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