Großbank zahlt

800 Millionen Dollar für Geschädigte der Lehman-Pleite

Ausland
22.04.2011 10:37
Der Untergang von Lehman Brothers hat viele Menschen in den Ruin getrieben, doch nun können sich einige ehemalige Kunden der Pleitebank auf eine Entschädigung freuen: Die US-Großbank JPMorgan Chase übergibt dem Treuhänder, der das US-Brokergeschäft von Lehman Brothers abwickelt, Bargeld und Wertpapiere im Wert von mehr als 800 Millionen Dollar (549 Millionen Euro).

Die US-Großbank JPMorgan Chase gehörte zu den engsten Geschäftspartnern von Lehman Brothers, sie wickelte milliardenschwere Wertpapier-Geschäfte im Auftrag der Bank ab. Als Lehman zusammenbrach, war strittig, wem das verbliebene Vermögen gehört. Die Summe soll nun unter den Kunden aufgeteilt werden, die beim Zusammenbruch des Hauses im September 2008 ihr Geld verloren hatten.

JPMorgan Chase erklärte allerdings auch, dass dem Haus kein nennenswerter finanzieller Nachteil durch die Entschädigungszahlungen entstehe. Die strittigen Vermögenswerte seien während der Vergleichsverhandlungen beiseitegelegt worden. Ein Gericht muss der Abmachung zwischen der Großbank und dem Treuhänder allerdings noch seinen Segen geben.

Insolvenzverwalter kämpfen für weitere Entschädigungen
Die Insolvenzverwalter von Lehman Brothers kämpfen an mehreren Fronten, um den Geschädigten ihr Geld zurückzugeben. Die Muttergesellschaft Lehman Brothers Holdings hat JPMorgan Chase auf Schadenersatz von 8,6 Milliarden Dollar verklagt. Die Summe habe die Großbank dem kriselnden Institut kurz vor dem Kollaps abgepresst, lautet der Vorwurf. JPMorgan weist dies zurück.

Lehman Brothers hatte sich wie so viele Konkurrenten am US-Hypothekenmarkt verspekuliert. Der Bankrott im September 2008 brachte das gesamte Finanzsystem ins Wanken. Nur das schnelle Eingreifen von Staatsseite verhinderte letztlich den Zusammenbruch.

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