Streit mit AUA

Pilotenproteste – 25 Tyrolean-Flüge gestrichen

Tirol
12.04.2011 18:24
Der Zoff zwischen den Austrian Airlines und dem Bordpersonal der Tochter Tyrolean geht weiter. Die AUA wehrte sich am Dienstag gegen die Vorwürfe des Tyrolean-Betriebsrats, der die Piloten der Regionalfluglinie unfair behandelt sieht. Kritisiert wird, dass die Piloten nach wie vor in Kurzarbeit seien, während bei der AUA expandiert werde. "Eine richtige Expansion gibt es nicht", entgegnete AUA-Sprecher Martin Hehemann.

Wegen der Tyrolean-Betriebsversammlung am Wiener Flughafen Schwechat mussten am Dienstag 25 Flüge der Regionalfluglinie gestrichen werden.

Mehr als 600 Piloten und Flugbegleiter der Regionalfluglinie haben ihr weiteres Vorgehen im Streit mit der Muttergesellschaft diskutiert. Nun wolle man sich mit einer Petition an die Geschäftsführung wenden, erklärte der Betriebsrat in einem Statement am Dienstagnachmittag.

Nachdem die unrentablen 50-sitzigen Maschinen der Tyrolean aus der Flotte genommen wurden, habe man mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft die Kurzarbeit selbst ausgehandelt, um Kündigungen zu vermeiden, sagte Hehemann. "Einfacher wäre es natürlich gewesen, den Piloten zu kündigen." Die Kurzarbeit werde Ende des Jahres in Teilzeitmodelle übergehen.

Dass es bei der AUA eine Expansion gebe, wie der Betriebsrat behauptet, stimme so nicht, sagte Hehemann. Die Flotte werde dieses Jahr freilich um zwei Flugzeuge des Typs Airbus A320 erweitert, dafür würden auch neue Piloten gesucht, so der AUA-Sprecher. Außerdem gebe es immer eine gewisse Fluktuation. "Von Expansion kann aber keine Rede sein." Er warnte davor, sich gegenseitig intern so zu behindern, dass die Sanierungsziele in Gefahr geraten: "Wir müssen erst mal den Löwen erlegen, bevor wir das Fell verteilen."

Außerdem soll es bei dem Streit auch darum gehen, dass Tyrolean-Piloten gemäß Vereinbarung keine Flugzeuge mit mehr als 110 Sitzen fliegen dürfen. Weil aber die alten Fokker-Flugzeuge des Regionalcarriers früher oder später ersetzt werden, wollen die Piloten eine Garantie, dass sie auch die Nachfolgeflotte fliegen dürfen, so Hehemann.

AUA-Dementi
Darauf möchte sich die AUA derzeit aber nicht festnageln lassen. "Die neuen Flugzeuge kommen in frühestens vier bis fünf Jahren, deswegen gibt es da auch noch keine Entscheidung."

Auch bei den Ausbildungskosten liegt der Betriebsrat laut Hehemann falsch. Die Kosten für die Ausbildung müssten bei beiden Carriern die Piloten selbst tragen.

In der Vorwoche hatte die österreichische Lufthansa-Tochter einen schärferen Sparkurs angekündigt und dabei unter anderem den Plan verlautbart, "Doppelgleisigkeiten" mit Tyrolean zu beseitigen zu wollen.

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