Gerhard Stark

Neuer Kages-Boss: Gekommen, um zu bleiben

Steiermark
25.11.2021 06:00

Gerhard Stark ist der neue Chef von über 18.000 Mitarbeitern bei der steirischen Kages. Der 60-jährige Top-Mediziner im Interview über die Corona-Krise und weitere Herausforderungen.

„Krone“: Herr Professor, wie lange haben Sie überlegen müssen, das Amt bei der Kages als Chef von immerhin 18.000 Mitarbeitern, anzutreten?
Gerhard Stark: Im ersten Moment war es nicht einfach, weil ich mit vollem Herzen bei den Barmherzigen Brüdern war und bin. Aber in der aktuellen Zeit darf man kein Zauderer sein. Ich habe am Montag das Angebot bekommen, und nach einem Telefonat mit Landesrätin Juliane Bogner-Strauß hab ich mich in der Nacht entschieden. Ich sehe das als Auftrag für das Land Steiermark und seine Bevölkerung. Mir geht es nicht um meine Karriere. Mir war es aber auch wichtig, mit meinem aktuellen Arbeitgeber alles zu regeln, deshalb bleibe ich bis 1. Februar auch noch ärztlicher Direktor bei den Barmherzigen Brüdern.

Die Nicht-Impfung Ihres Vorgängers Karlheinz Tscheliessnigg hat für heftige Diskussionen gesorgt, die letztlich auch zu seinem Rücktritt geführt haben. Sie sind geimpft, warum?
Das ist ganz einfach. Man braucht sich nur die Zahlen in den Spitälern, speziell auf den Intensivstationen vor Augen zu führen. In Häusern der Barmherzigen Brüder herrscht da ein Verhältnis von 15:85 von Geimpften zu Nichtgeimpften. Darum kann man sagen, dass es einfach nicht anders geht, als sich impfen zu lassen.

Impfskeptiker lassen diese Argumente aber nicht gelten, was kann man da entgegnen?
Ich verstehe, dass die Impfung ein sehr emotionales Thema ist. Die Menschen brauchen Zeit, und wir müssen natürlich weiter Überzeugungsarbeit leisten. Wir müssen der Skepsis mit Sachlichkeit entgegentreten. Die Impfung ist extrem sicher, ihr Schutz einfach beeindruckend.

Abgesehen von der Pandemie - welche Herausforderungen sehen Sie noch?
Dieselben wie für andere Spitalsträger auch. Da geht es um den großen Bereich der Spezialisierung und gleichzeitigen Sicherung der Versorgung. Dazu werden wir uns immer mehr mit der Verfügbarkeit von Fachkräften auseinandersetzen müssen. Und man braucht nur auf die demografische Entwicklung zu schauen, wir müssen einfach die Versorgung von älteren Menschen sicherstellen.

Landesrat Drexler sagte, er hoffe, dass Sie sich für die neue Vorstandsperiode ab 2023 bewerben - tun Sie das?
Ja. Aktuell bin ich ja eine Art Feuerwehrmann. Ich bin aber der Meinung, dass es eine volle Funktionsperiode braucht, um wirklich etwas bewirken zu könne.

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