Beratungsresistent und starrsinnig: So beschreiben Mitarbeiter Noch-Spitals-Boss Karlheinz Tscheliessnigg, als Leiter der steirischen Krankenanstaltengesellschaft Kages „Herr“ über 18.200 Mediziner und Pflegekräfte.Während er von ihnen eine Impfung verlangte, drückte er sich selbst vom Stich. Für Eiko Meister, den Sprecher der steirischen Spitalsärzte, ist sein Rücktritt daher „überfällig“.
In der Kages war es zwar ein offenes Geheimnis, dass sich deren Chef nicht gegen Corona impfen ließ - dass er seine starrsinnige Haltung aber auch noch wortreich öffentlich verteidigte, brachte am Samstag das Fass zum Überlaufen. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer räumte dem 74-Jährigen die gesichtswahrende Möglichkeit ein, selbst den Rücktritt per 1. Dezember einzureichen - um so seinem Rausschmiss zuvorzukommen.
Ein Schritt, der für viele zu spät kam, dürfte Tscheliessniggs kritische Haltung doch dafür verantwortlich sein, dass sich viele Krankenhaus-Angestellte auch nicht immunisieren ließen.
Entsprechend scharf reagiert Eiko Meister, Sprecher der steirischen Spitalsärzte, im Gespräch mit der „Krone“: „Tscheliessniggs Abgang war überfällig. Dass sich jemand in dieser Position nicht impfen lässt, war mehr als unverantwortlich und ein fatales Signal.“
Und er macht auch kein Hehl daraus, dass der Spitäler-Boss die dramatische Situation verkannt haben dürfte: „Auf den Intensivstationen herrschten teils chaotische Zustände!“ Meister hofft künftig auf mehr Vernunft in der Kages-Chefetage: „Jetzt muss jemand an die Spitze, der auf seine Mitarbeiter hört und nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießt.“
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