Wienerlied-Urgestein

„Ana hat immer das Bummerl“: Horst Chmela ist tot

Wien
22.11.2021 21:18

Der österreichische Liedermacher und Musiker Horst Chmela ist am Montag im Alter von 82 Jahren gestorben. Mit „Ana hat immer das Bummerl“ wurde der Sänger über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt.

Mit dem Tod des Musikers endet eine Bilderbuchkarriere, die dem am 29. Oktober 1939 als sechstes Kind eines Schuhmachers geborenen Wiener nicht in die Wiege gelegt worden war.

Ab 1958 im Musikbusiness
Chmela beschrieb sich später selbst als einen echten Gassenjungen, der in den Kriegstrümmern nach Buntmetall suchte. Später erlernte der Ottakringer zunächst wie sein Vater und Bruder das Schuhmacherhandwerk und wurde mit 23 Jahren damals jüngster Meister Wiens. Daneben jobbte er aber bereits ab 1958 als Musiker in diversen Amateurformationen und landete 1964 mit seiner Band Sunset Four und dem Titel „Symphonie d‘amore“ auf Platz 3 der Hitparade - ein Erfolg, den „Mädchen, die weinen“ 1965 mit Platz 2 hinter den Beatles noch toppte.

Die Auflösung der Sunset Four 1969 trafen Chmela schwer. Er schrieb sich Enttäuschungen und Frust von der Seele  - daraus entstand sein Millionenhit „Ana hat immer das Bummerl“ („Einer hat immer das Bummerl“), der mit 2,5 Millionen verkauften Platten zum Klassiker des Wienerlieds avancierte. Von dem Stück liegen heute mehr als 200 Coverversionen vor - in Einspielungen von unter anderem von Karl Moik, Marianne & Michael und Stefan Remmler. 

„Der depperte Bua“ als weiterer Gassenhauer
Weitere Hits landete er 1980 mit „Der depperte Bua“ sowie 1991 mit „Her mit meine‘ Hennen": „Es folgte der dritte Paukenschlag. Kollegen, Freunde und Fans verblüffte es, dass schon wieder so ein Multi-Mega-Hit erschien: Her mit meinen Hennen, der Gockola ist da“, erinnerte sich Chmela später an diese Zeit. Mit seinen Auftritten, die von der Wernesgrüner Musikantenschenke bis zum Donauinselfest reichten, hatte es der Künstler zum Volkssänger gebracht. Nebenbei agierte Chmela im „Kaisermühlen-Blues“ als Möbelwagenlenker.

Zu den späten Aufnahmen gehörte etwa „Vienna Tuning“, neue Arrangements, die in Los Angeles, Sofia und Wien eingespielt wurden. Darunter fand sich dann auch ein gemeinsames Lied mit Jose Feliciano sowie Duette mit Herbert Prohaska und Karl Hodina. Insgesamt sind im Laufe seiner langen Karriere 80 Tonträger vom einstigen Wiener Gassenjungen erschienen, der rund 500 Titel geschrieben hat. Dafür erhielt Chmela unter anderem das Goldene Verdienstkreuz des Landes Wien, die Robert-Stolz-Plakette und die Krone der Volksmusik.

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