„Krone“-Kommentar

Brauchen S’ a Rechnung?

Kolumnen
02.11.2021 06:00

Österreich hat sich im vergangenen Jahr im weltweiten Korruptionsindex um drei Plätze verschlechtert. Das scheint niemand so richtig zu schockieren, Einsicht, Fehlerbewusstsein oder gar Scham - meist Fehlanzeige. Ein bissl was geht ja bekanntlich immer.

Und so passt es wunderbar ins Bild, dass jene Chats, die der ÖVP am meisten schaden, nicht die sind, die sich um mutmaßliche Korruption und Bestechung drehen. Nicht jene Chats, die für die Ermittler den Verdacht aufwerfen, die Türkisen hätten mit gefälschten Umfragen, finanziert mit Steuergeld und getarnt mit Scheinabrechnungen, die öffentliche Meinung manipuliert.

Es ist vielmehr das Sittenbild, das die ÖVP in den jüngsten Sonntagsfragen abstürzen ließ. Beschimpfungen des ehemaligen ÖVP-Parteichefs und Angriffe auf die Kirche, das bleibt hängen, selbst in schwarzen Kreisen.

Und auch der FPÖ wurde nicht das Angebot korrupter Deals, das Schleusen von Geld über parteinahe Vereine am Rechnungshof vorbei oder das geplante Verscherbeln der „Krone“, über das der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache 2017 auf Ibiza sinnierte, zum Verhängnis, sondern die Spesen-Affäre und die viel zitierte Gucci-Handtasche.

Kennen Sie die Frage „Brauchen S’ a Rechnung?“, sagte dazu Meinungsforscher Christoph Haselmayer im „Club 3“, dem TV-Talk von „Krone“, „Kurier“ und „profil“. Das habe wohl jeder schon einmal gehört.

Vielleicht schockiert es deshalb so wenig.

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