„Krone“-Kommentar

Freudenfest mit Wermutstropfen

Kolumnen
10.05.2025 11:00

Zum 80. Mal jährt sich dieser Tage das Ende des Zweiten Weltkriegs und der Zusammenbruch der mörderischen NS-Diktatur. Und in einem „Fest der Freude“ gedachte man – allen voran der Bundespräsident und als Zeitzeuge der Festredner Paul Lendvai – mit einem Konzert der Wiener Symphoniker auf dem Heldenplatz dieser Ereignisse.

EINERSEITS ist für uns Nachgeborene mit der „Gnade der späten Geburt“ zweifellos Freude angebracht, angesichts der Tatsache, dass damals im Mai 1945 die Waffen endlich schwiegen, wir von der braunen Diktatur befreit wurden und die demokratische Republik wieder erstand.

ANDERERSEITS sollte man daneben nicht vergessen, dass dieses Frühjahr des Jahres 1945 vielen Österreicher wenig Anlass zur Freude bot. 250.000 waren nämlich im Zuge des Zweiten Weltkriegs als Soldaten der deutschen Wehrmacht gefallen, 500.000 waren in Kriegsgefangenschaft. Etwa 120.000 Zivilisten waren zumeist im angloamerikanischen Bombenhagel umgekommen.

Allein in Wien waren an die 40.000 Wohnungen zerstört worden. Und zumindest 270.000 Frauen wurden in Wien, Niederösterreich und im Burgenland beim Einmarsch der Roten Armee vergewaltigt. Und dazu kamen noch hunderttausende Altösterreicher, die als Volksdeutsche aus den südöstlichen Gebieten der ehemaligen Habsburger Monarchie vertrieben wurden. Sie alle dürften eher großes Elend als ein Gefühl der Befreiung empfunden haben.

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