Braunkelchen sind 14 cm groß, haben eine braun-schwarz gemusterte Oberseite und ihr Bauch ist weiß gefärbt. Charakteristisch für diesen Singvogel ist aber seine orangegelbe Färbung im Brustbereich. So schön und interessant diese Tiere sind – ihre Lage ist dramatisch. „Es ist eine Minute vor zwölf“, sagt BirdLife-Ornitohologe Hans Uhl aus Schlierbach. Gab es in den 1970er-Jahren noch mehr als 1000 Braunkelchen-Paare, die in OÖ verstreut gebrütet haben, so sind es jetzt nur mehr 30 Paare. Und diese verteilen sich auf eine Handvoll Mühlviertler Gemeinden entlang des Grenzstreifens zu Südböhmen. Daher muss dringend nachgeholfen werden. „Wenn in Sandl, Weitersfelden, Leopoldschlag, Bad Leonfelden und Klaffer nicht rasch zumindest doppelt so viele spät gemähte Wiesen oder Wiesenbrachen wie derzeit bereitgestellt werden, stirbt bei uns erstmals eine ehemals weit verbreitete Vogelart aus“, betont Uhl.
84 Prozent Rückgang
Allein seit 1998 habe es einen Rückgang von 84 Prozent gegeben. Er befürchtet, dass in fünf bis zehn Jahren kein Brutpaar mehr in Oberösterreich zu finden sein wird: „Es ist erschütternd, mit welcher Rasanz das Braunkelchen verschwindet. Die Ursache dafür ist, dass es bei uns fast keine spät gemähten Wiesen mehr gibt.“
Ähnlich dramatisch ist die Situation bei Wiesenpieper und Bekassine. BirdLife fordert deshalb eine Anhebung der jährlichen Förderung für Spätmähwiesen pro Hektar von 900 auf 1500 Euro. Leichte Entspannung gibt es hingegen beim Großen Brachvogel. Seit 1992 hat sich dank Schutzmaßnahmen die Zahl der Brutpaare auf 55 verdreifacht.
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