29.09.2021 12:59 |

Welt-Herz-Tag

Gesünder & besser leben: Achten Sie auf Ihr Herz!

Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen weltweit die meisten Todesfälle. Ein Großteil der Erkrankungen aber könnte durch ausreichende Reduktion der Risikofaktoren verhindert werden. Eine weitere gute Nachricht: Viele Herzerkrankungen lassen sich heutzutage sogar ohne Operation gut behandeln. Erfahren Sie hier alles über verschiedene Therapiemöglichkeiten, wie Sie Risiken minimieren können und was Experten für eine gesunde "Pumpe" raten.

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Am Mittwoch (29. September) findet der Welt-Herz-Tag statt. „Herzerkrankungen sind der ‘Killer Nr. 1‘ in unserer Gesellschaft. Jeder dritte Todesfall ist darauf zurückzuführen“, so Christian Hengstenberg, Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologe von MedUni Wien/AKH. Geschlecht, Alter und genetische Disposition könne man nicht beeinflussen, ganz anders sei das mit dem Rauchen, Bluthochdruck, hohen Blutfettwerten und Diabetes.

Gute Behandlung möglich
Die gute Nachricht: Viele Herzerkrankungen lassen sich heutzutage gut behandeln. Das beinhaltet einerseits interventionelle Methoden (Behandlung von Herzerkrankungen ohne Operation) als auch chirurgische Eingriffe. Die Kardiologen Dr. Georg Delle Karth und der Herzchirurg Dr. Martin Grabenwöger aus der Klinik Floridsdorf geben einen Einblick in die modernen Therapiemöglichkeiten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

„Am häufigsten tritt derzeit die koronare Herzerkrankung auf. Dabei kommt es zu einer Verengung der Herzgefäße“, so Karth. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Blutgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen. Mittlerweile ist diese Erkrankung „die häufigste Todesursache in Europa“. „Mittlerweile nehmen aber auch Erkrankungen der Herzklappen deutlich zu. Auch eine Fülle von anderen Erkrankungen am Herzen wie etwa Herzrhythmus-Störungen wird zunehmend behandlungspflichtig.“ Allein in der Klinik Floridsdorf in Wien werden jährlich über 2500 Patienten behandelt.

Wie funktioniert ein Herzschrittmacher?
Wenn das Herz zu langsam schlägt oder sogar längere Pausen macht, ist ein Herzschrittmacher notwendig. Mit einem kleinen Eingriff erzielen Mediziner große Wirkung, wie Dr. Michael Nürnberg aus der Klinik Ottakring erklärt: „Ein Herzschrittmacher ist nur dann aktiv, wenn das Herz zu langsam schlägt oder eine Pause macht. Aus diesem Grund werden üblicherweise zwei Sonden eingesetzt, eine davon im Vorhof, wo der Sinusknoten - der Impulsgeber - sitzt. Wenn dieser ausfällt, wird ein Impuls abgegeben. Die zweite Sonde wird in der Herzkammer platziert. Sie überwacht, ob eine eigene Überleitung an die Herzkammer stattfindet.“

Der oberösterreichische Kardiologe Peter Siostrzonek (Ordensklinikum Linz) führte bedenkliche Daten zur Beherrschung der beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich an: „In einer Studie, an der wir teilgenommen haben, zeigte sich, dass 43 Prozent der Probanden ihre erhöhten Blutdruckwerte gar nicht gekannt haben.“ Ein erheblicher Teil der Patienten nehme die verschriebenen Medikamente nicht ausreichend ein und erreiche nicht die empfohlenen Blutdruck-Zielwerte.

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Mehr als 50 Prozent der Österreicher haben aber einen erhöhten Blutdruck.

Kardiologe Peter Siostrzonek

Ein Problem, denn: „Mehr als 50 Prozent der Österreicher haben aber einen erhöhten Blutdruck“, warnt der Herzspezialist. Würde man erhöhte Blutdruckwerte um zehn mmHg senken, könnte man das Herz-Kreislauf-Risiko um ein Drittel reduzieren, bei einer Senkung um 20 mmHg würde die Gefährdung um 50 Prozent abnehmen.

Beim „bösen“ LDL-Cholesterin gebe es mittlerweile keine Grenze nach unten mehr. Möglichst wenig LDL-Anteil bei den Blutfettwerten sei deshalb anzustreben, betonte der Experte. Bei frühzeitiger ausreichender LDL-Cholesterin-Senkung ließen sich etwa zwei Drittel des Herzinfarktrisikos verhüten. Dass allfälliges Rauchen am besten sofort einzustellen ist, wäre eine klare Sache. Für die Behandlung des mit einer erhöhten Herz-Kreislauf-Gefahr einher gehenden Diabetes mellitus gebe es mittlerweile sehr gute Behandlungsmöglichkeiten. Das gleiche gilt für die medikamentöse Therapie von Hypertonie und zu hohen Blutfettwerten.

Mehr zum Thema Koronare Herzkrankheit und zum kardiologischen Angebot im Wiener Gesundheitsverbund finden Sie unter www.gesundheitsverbund.at/kardiologie.

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