In den 1970er-Jahren herrschte Aufbruchsstimmung unter den Frauen. Die Kunst, Jahrhunderte lang störungsfreie Arena des männlichen Genies, wurde der wilde Schauplatz einer Avantgarde, die aufbegehren wollte. Starre Rollenbilder wurden zerschnitten, zerstochen, entlarvt, vernichtet.
Etwas andere Geschichten
Die Künstlerinnen wählten damals noch ungewohnte Darstellungsformen. „Mit Fotografie konnte man neue Geschichten erzählen, auch mit Videos und Performances“, sagt Gabriele Schor, Kuratorin der Sammlung Verbund. Der Energieversorger sammelt „feministische Avantgarde“.
Knallharte Videos
Rund 200 Werke aus dem Fundus werden nun im Lentos Kunstmuseum in einer beeindruckenden Dichte präsentiert. Nicht nur Beiträge aus Europa, sondern auch aus Süd- und Nordamerika sowie aus Asien sind vertreten. Große Namen sind dabei, etwa die Verwandlungskünstlerin Cindy Sherman oder die Medienfeministin Valie Export. Es gibt aber vieles neu zu entdecken, etwa knallharte Videos von Lydia Schouten, die sexistische Gewalt aufdecken, oder poetische, inszenierte Fotografien von Birgit Jürgenssen. Und es gibt auch Bitterböses in der überraschend zeitlosen Schau: „Eine Ironie zieht sich durch, wie eine Waffe gegen das Patriarchat“, betont Schor.
Bis 9. Jänner 2022, www.lentos.at
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