Live im Volkstheater

Sophia Kennedy: Zwischen Folk und Elektronik

Musik
27.09.2021 06:00

In Baltimore geboren, in Hamburg zur musikalischen Universalkünstlerin gereift: Sophia Kennedy versteht es wagemutig und spannend Folk mit Elektronik und Dance-Pop zu verbinden und dabei nicht in die Partyschiene abzurutschen. Mit ihrem neuen Album „Monsters“ kommt die 32-Jährige am Donnerstag in das Wiener Volkstheater.

(Bild: kmm)

Im Sommer 2017 ist ihr Debutalbum eingeschlagen und hinterließ Krater der Bewunderung weit über Deutschland hinaus. Das tönende Geschoss hieß Sophia Kennedy, nach der in Baltimore, USA, aufgewachsenen und in Hamburg lebenden Musikerin selbst betitelt. Im Innern waren verlötet: sprachfreudiges und stimmstarkes Songwriting mit auch mal dunkel funkelnder Elektronik von Mense Reents (Die Vögel, Die Goldenen Zitronen).

Elektronik und Dance
Alles auf einen Schlag da: der Glam der Showbühne, das Sprachspiel des Varietés und der Modernismus des Clubs. Soziale wie asoziale Medien waren hingerissen, Nerds und Normalsterbliche standen vereint in den vielen Konzerten, die folgten. Manchen schien die Welt so fast in Ordnung. Vor bald vier Jahren. Zwischenzeitlich hat Kennedy mit Helena Ratka für unter ihrem Projektnamen Shari Vari ein darkes, danciges Debutalbum veröffentlicht („Now“, Herbst 2019). Im Mai 2021 erschien „Monsters“, die zweite Platte von Sophia Kennedy. Und die Welt ist ist wahrlich nicht mehr die gleiche.

„Monsters“ spielt mit den unklaren Zuständen zwischen Bedrohung und Befreiung. Der Pop von Sophia Kennedy ist kein Parteiprogramm, sondern ein Panoptikum der Möglichkeiten, die es angstfrei auszuprobieren gilt. «Are you fact, are you fiction / you appear in many shapes / we will both look the same / once we lie in our graves» singt Kennedy in der Strophe von „I Can See You“, die an Karen Dalton erinnert, eine US-amerikanische Folksängerin der 60er-Jahre, der man die Genussmittel ähnlich gut anhörte wie Billie Holiday. Im Refrain klingen Kennedys Stimmbänder aber wieder so dehnbar wie das Gummi einer Steinschleuder.

Zur bipolaren Gegenwart
Kennedys Kunst preist den Wandel mit ein: Sie taumelt, sie torkelt, als wäre sie auf dem Heimweg nach einer langen Nacht. Die Musik flattert, nicht alle Streicher und Synthies sind genau gestimmt. Der Boden schwankt. Und doch hat die Musik mehr Platz zum Atmen. Sie ist kaputter und wirkt lebendiger. Es ist noch immer Sophia Kennedy, wie wir sie lieben. Aber sie ist jetzt viele. „Monsters“ ist Musik zur bipolaren Gegenwart. Ein Album, das die Fliehkräfte der Zeit nicht abwehrt, sondern in 13 Songs zum Tanz bittet.

Live in Wien
Am 30. September konzertiert die Wahl-Hamburgerin im Wiener Volkstheater. Alle weiteren Infos und Tickets für das Top-Konzert finden Sie unter www.volkstheater.at

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