Die Angeklagte (Anwalt: Franz Pechmann) jammert. Sie beklagt ihre triste Lage: „Ich habe drei Kinder, zwei sind behindert. Ich brauchte Geld für eine Operation.“ Geholfen hat ihr angeblich die Cousine. Die sei an allem schuld, will die Rumänin Elena T. (33) vermitteln.
Die Cousine habe ihr zwar 10.000 Euro geborgt, aber auf schnelle Rückzahlung bestanden. Als Elena T. im März einen Posten als 24-Stunden-Pflege in einem Ort bei Baden (NÖ) annahm, sei es die Idee der Cousine gewesen, dies auszunutzen. Die Angeklagte: „Ich sollte schauen, ob was zum Stehlen da ist.“ In einem Kellerabteil wurde Elena T. fündig: sechs Kassetten, gefüllt mit Goldbarren, Silbermünzen und Schmuck. Die Besitzerin bekam davon nichts mit. Sie war krebskrank und bettlägerig – und inzwischen ist die 93-Jährige gestorben.
Mittäter fanden Tasche mit Beute nicht
Am 7. April packte Elena T. alles in eine Sporttasche und stellte diese neben Müllcontainern auf der Straße ab. Der Ehemann der Cousine sollte die Beute mit einem nun mitangeklagten Komplizen holen. Doch die Aktion scheiterte, weil den Männern beim Handy der Strom ausging und sie die Tasche nicht fanden. Aufmerksame Nachbarn alarmierten die Polizei, die die Beute sicherstellen konnte.
„Ich dachte, ich mach das. Dann kann ich Schulden abzahlen und hab' Geld für meine Kinder“, jammert Elena T.. „Deshalb bestehlen Sie eine schwer kranke Frau?“, kontert die Richterin. Urteil: drei Jahre Haft für Elena T., 40 Monate Haft für den Komplizen, der sofort berief.
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