Gelände-E-kone

Mercedes EQG: Elektro-G-Klasse mit vier Motoren

(Bild: Stephan Schätzl)

Die G-Klasse von Mercedes ist zumindest optisch eine Art Anachronismus der aktuellen Automobilgeschichte, den Daimler tatsächlich neuzeitfähig gemacht hat. Und das soll auch so bleiben: Auf der IAA hat Daimler die seriennahe Studie einer vollelektrischen Variante der Geländewagen-Ikone präsentiert.

Mercedes geht nun auch mit der Geschichte hausieren, dass eine andere Ikone, nämlich Arnold Schwarzenegger als Stargast der Weltpremiere 2018, dem damaligen Daimler-Vorstandsvorsitzenden Dieter Zetsche das Versprechen abgenommen hat, dereinst eine Elektro-G-Klasse zu bringen. Knapp dreieinhalb Jahre später nimmt sie nun Formen an.

(Bild: Stephan Schätzl)

Äußerlich haben sie den kantigen Offroader, dessen Ursprung ins Jahr 1979 zurückgeht, auf Elektrostudie geschminkt. Leuchtstreifen heben die robusten Außenschutzleisten optisch hervor. Die Trennkante der Zweifarblackierung verläuft im Bereich des Vorderwagens unmittelbar unter der aufliegenden Motorhaube. Statt eines Kühlergrills findet sich eine durchgehende schwarze Kühlerverkleidung samt beleuchtetem Mercedesstern mit 3D-Effekt. Ein umlaufendes Leuchtband hüllt das Black Panel ein.

Der Concept EQG rollt auf 22 Zoll großen Leichtmetallrädern. Statt des fünften Rades in der üblichen Reserveradabdeckung am Heck findet sich an der Hecktür eine verschließbare Box mit weiß beleuchteten Akzenten, deren Gestaltung an eine Wallbox erinnert - hier könnte beispielsweise das Ladekabel bequem erreichbar untergebracht werden.

(Bild: Stephan Schätzl)

Was sich unter dem aufpolierten Blech verbirgt, ist jedoch wesentlich interessanter:

So baut auch der EQG auf dem robusten Leiterrahmen auf. Auch die Fahrwerkkonstruktion bleibt G-Klasse-typisch extrem geländegängig; mit Einzelradaufhängung an der Vorderachse und mit einer für die Integration des Elektroantriebs neu entwickelten Starrachse hinten. Mit vier radnahen und individuell ansteuerbaren Elektromotoren verspricht das Fahrzeug sowohl on- als auch offroad einzigartige Fahreigenschaften. Mit dem schaltbaren Getriebe lässt sich das Concept EQG in den „Low Range Modus“ bringen.

(Bild: Stephan Schätzl)

Wie seine konventionell angetriebenen Brüder soll auch er mit einer Steigfähigkeit von bis zu 100 Prozent bei entsprechendem Untergrund glänzen. Zusätzlich in die Karten spielen ihm dabei die konstruktionsbedingen Vorteile des Elektroantriebs, die ihn bestens für die Gattung Geländewagen und ambitionierte Offroad-Einsätze geeignet machen. So sorgen die im Leiterrahmen integrierten Batterien für einen tiefen Schwerpunkt. Da die Elektromotoren zudem praktisch mit der ersten Umdrehung ihr maximales Drehmoment bereitstellen, soll das Concept EQG wie auch das spätere Serienmodell mit enormer Durchzugskraft und Dosierbarkeit glänzen.

Vorerst braucht es noch Geduld: Das Serienmodell soll 2024 kommen.