15 Monate Gefängnis

Wiener Finanzbeamter übte sich als Drogendealer

Gericht
29.07.2025 14:40

Tagsüber arbeitete der 30-Jährige als Finanzbeamter, die restliche Zeit verkaufte er als „Russenpeter“ Drogen. Dabei sei er in die Suchtgiftszene nur wegen seiner schweren Erkrankung abgerutscht. Kokain und Cannabis hätte er nur zur Eigenmeditation nach einer OP zu Hause. Im Wiener Landl glaubt man ihm das nicht: 15 Monate Gefängnis.

Er führte ein echtes Doppelleben: Bei Tag prüfte der 30-Jährige Betriebe für das Finanzministerium, bei Nacht übte sich der Wiener als Drogendealer – Deckname „Russenpeter“. Denn das Beamtengehalt finanzierte anscheinend nicht seinen extravaganten Lebensstil mit drei Autos – Mercedes und BMW –, einer Rolex und haufenweise Bargeld. 

Drogen für Operation gehortet
Weil er aber letztlich an einen verdeckten Ermittler geriet und diesem Suchtgift verkaufen wollte, sitzt er im Wiener Landl auf der Anklagebank. In weißem Hemd und schwarzer Anzughose gibt er das Bild eines klassischen Finanzbeamten ab. Bis man die Vorwürfe hört: 160 Gramm Kokain soll der 30-Jährige an den Mann gebracht haben. Dazu noch über vier Kilogramm Cannabis. Das Suchtgift bunkerte er in einer eigens angemieteten Wohnung in Wien-Leopoldstadt.

Anwalt Nikolaus Rast verteidigt den 30-jährigen Ex-Beamten.
Anwalt Nikolaus Rast verteidigt den 30-jährigen Ex-Beamten.(Bild: Sophie Pratschner)

Der ehemalige Beamte beteuert, in die Drogenszene hineingerutscht zu sein. Er ist seit seiner Geburt schwer krank, hat starke Schmerzen. Diese hätte er mit Kokain und Cannabis behandelt. Zum Verkaufen hätte er nur angefangen, um seinen eigenen Konsum zu finanzieren. Das Suchtgift, das bei ihm zu Hause im 3. Bezirk sichergestellt wurde, sei aber nur zum Eigenkonsum da gewesen. Er hätte eine größere Operation geplant, hortete deswegen Drogen für die Zeit danach. 

Rolex von Anfang an falsch
„Uns ist das ein bisschen zu viel Legende“, sagt die vorsitzende Richterin und verurteilt den 30-Jährigen: 15 Monate Haft – nicht rechtskräftig. Es wird außerdem ein beinahe neuer Mercedes, Bargeld und ein Handy eingezogen. Die Rolex nicht – denn die stellte sich im Laufe des Verfahrens sowieso als Fälschung heraus ...

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