Bei der Hamburger Containerboard in Pitten (Niederösterreich) steht ein massiver Personalabbau an. Das Management hat am Dienstag bei einer Betriebsversammlung die Kündigung von 52 der 322 Mitarbeiter der Papierfabrik bekanntgegeben.
Die Begründung dafür liegt einer Aussendung zufolge „maßgeblich in der Stilllegung der Papiermaschine 3, die mit einer Produktionsbreite von 2,50 Metern nicht mehr kostendeckend in der Verpackungspapierbranche produzieren kann“.
Umfassender Sozialplan
„Wir fühlen uns unseren zumeist langjährigen Mitarbeiten aufs Engste verbunden und haben bereits alles in die Wege geleitet, um die Situation für die Betroffenen und ihre Familien abzufedern“, wurde Harald Ganster, Managing Director Hamburger Containerboard und für den Geschäftsbereich Papier verantwortlich, zitiert. Ein umfassender Sozialplan werde mit dem Betriebsrat ausgearbeitet. Zudem sei eine Arbeitsstiftung ins Leben gerufen worden, die Unterstützung für die rasche Wiedereingliederung am Arbeitsmarkt, Weiterbildungs- bzw. Umschulungsmaßnahmen vorsehe.
Wir fühlen uns unseren zumeist langjährigen Mitarbeiten aufs Engste verbunden und haben bereits alles in die Wege geleitet, um die Situation für die Betroffenen und ihre Familien abzufedern.
Harald Ganster, Managing Director Hamburger Containerboard und für den Geschäftsbereich Papier verantwortlich
Bereits 2023 war „schwierig“
Die Papierfabrik Pitten im Bezirk Neunkirchen wurde vor 172 Jahren gegründet. Sie zählt zu den regional wichtigen Arbeitgebern der Buckligen Welt und ist das Stammhaus der international agierenden Prinzhorn Group mit mehr als 10.000 Beschäftigten in 16 Ländern. Neben der Papiermaschine 3 wird laut der Aussendung auch der Wirbelschichtkessel stillgelegt.
Bereits 2023, als man 170 Jahre Pitten feierte, sei „schwierig“ gewesen. Es seien Anstrengungen unternommen worden, um den Standort wieder in die Gewinnzone zu führen. Im vergangenen Jahr sei in ein neues Kraftwerk im mittleren zweistelligen Millionenbereich investiert worden. Bemühungen des Unternehmens, den „Standort zu vergrößern und somit neue Produktionskapazitäten zu schaffen, scheiterten bisher am Kauf der erforderlichen Nachbargrundstücke“, wurde am Dienstag festgehalten. Die Kündigungen seien „ein schmerzhafter, jedoch notwendiger Schritt“, um Pitten langfristig zu sichern, betonte Gerald Prinzhorn, CEO der Prinzhorn Group, in der Aussendung.
Brand in Altpapierlager im Juni
Auf dem Areal der Fabrik war erst am 18. Juni ein Brand in einem Altpapierlager im Freien ausgebrochen. Großteils standen gepresste Papierballen in Flammen, die für die Löschung mithilfe von Radladern und Staplern immer wieder auseinandergerissen werden mussten. Ein mehrere Tage umfassender Feuerwehreinsatz war notwendig. Bis zu 450 Helfer waren gleichzeitig an Ort und Stelle, 16 von ihnen wurden leicht verletzt.
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