ÖVP-Wallfahrt

Versöhnungs-Messe mit den Türkisen in Mariazell

Ausgerechnet Peter Schipka, der in den türkisen Chat-Protokollen zur Kirche vorkam, wird in Mariazell eine Messe für die ÖVP lesen.

(Bild: Jürgen Radspieler, Kathpress, Krone KREATIV)

Am 20. September begibt sich der ÖVP-Klub, wie berichtet, auf Wallfahrt nach Mariazell. Für die Abgeordneten wird dort auch eigens eine Messe gelesen - und das wird mit Bischofskonferenz-General Peter Schipka ausgerechnet jener Geistliche tun, der als Opfer der Türkisen in den Chat-Protokollen in Erscheinung trat.

Die heuer reihenweise publik gewordenen Chat-Protokolle türkiser Politiker waren für die ÖVP ja allesamt problematisch - eine Facette davon aber schien imagemäßig besonders schmerzhaft: So wurde bekannt, dass die Türkisen der in Asylfragen von ihrer Linie abweichenden Kirche die Streichung von Steuerprivilegien angedroht hatten, Sebastian Kurz selbst wies seinen Vertrauten Thomas Schmid an, dabei „Vollgas“ zu geben.

Peter Schipka

(Bild: Kathpress)

Dieser berichtete hernach vom Steuer-Gespräch mit Peter Schipka, dem Generalsekretär der Bischofskonferenz: Schipka sei „zunächst rot, dann blass, dann zittrig“ gewesen. Der Geistliche selbst kommentierte die Nachrichten später so: „Die Sache ist sehr peinlich, aber nicht für mich.“

Mittlerweile scheint all das aber verziehen: Denn ausgerechnet Schipka wird am 20. September bei der Wallfahrt des ÖVP-Klubs nach Mariazell mitwandern und eine Messe für die Türkisen lesen. Bei der Wallfahrt, die nach der Chat-Affäre auch ein Signal an den katholischen Flügel der Volkspartei sein soll, nehmen rund 60 Mandatare teil, heißt es.

Die Idee, Schipka als Zeichen der Versöhnung einzuladen, stammt von Klubchef August Wöginger, letztlich eingefädelt hat die Sache die erzkatholische Abgeordnete Gudrun Kugler.