Streit um Provisionen

US-Gesetzesentwurf nimmt App-Stores ins Visier

Web
12.08.2021 11:11

Dass Apple und Google für Verkäufe über ihre App-Stores hohe Provisionen verlangen, zugleich aber keine anderen Bezahlplattformen dulden, ist Entwicklern schon lange ein Dorn im Auge. Rückendeckung erhalten sie nun von der Politik in den USA, wo am Mittwoch im Senat ein neuer Gesetzesentwurf vorgelegt wurde, der der Vormacht der beiden Tech-Giganten mit ihren jeweiligen Stores ein Ende bereiten könnte.

Wie das US-Magazin „The Verge“ berichtet, würde der parteiübergreifende „Open App Markets Act“ es Apple und Google verbieten, Entwickler zu zwingen, die Zahlungssysteme der jeweiligen App-Stores zu verwenden oder sie zu sanktionieren, sollten sie - wie im Fall von Epic Games und dessen Spiel „Fortnite“ geschehen - ihre Anwendungen in separaten Stores oder über eigene Zahlungssysteme (zu niedrigeren Preisen) anbieten. Zudem solle es das Gesetz den Betreibern untersagen, nicht-öffentliche Daten aus ihren Stores zu verwenden, um konkurrierende Produkte gegen Unternehmen zu entwickeln, die ihren Dienst nutzten, hieß es.

„Seit Jahren haben Apple und Google Konkurrenten zerquetscht und die Verbraucher im Dunkeln gehalten - sie haben kräftige Gewinne eingefahren und gleichzeitig als angeblich wohlwollende Pförtner dieses Multi-Milliarden-Dollar-Marktes agiert“, sagte einer der Initiatoren der Gesetzesvorlage, der demokratische Senator Richard Blumenthal, in einer Erklärung am Mittwoch. „Dieser parteiübergreifende Gesetzesentwurf wird dazu beitragen, den eisernen Griff dieser Technologiegiganten zu brechen, die App-Wirtschaft für neue Konkurrenten zu öffnen und mobilen Benutzern mehr Kontrolle über ihre eigenen Geräte zu geben.“

Apple betont Sicherheit des eigenen Stores
Ein Apple-Sprecher wies die Vorwürfe gegenüber „The Verge“ zurück und betonte, dass der Konzern seit der Gründung des App Store den Benutzer „immer in den Mittelpunkt“ seines Handelns gestellt habe. Der App Store sei „der Eckpfeiler unserer Arbeit, um Entwickler und Kunden auf sichere und vertrauenswürdige Weise zu verbinden“, sagte er. Nutzer des Stores könnten demnach darauf vertrauen, „dass jede App unsere strengen Richtlinien erfüllen muss und ihre Privatsphäre und Sicherheit geschützt sind“.

„Wichtiger Schritt“
Beifall für den Gesetzesentwurf gab es dagegen - wenig überraschend - von der Coalition for App Fairness, einem Bündnis von App-Entwicklern, dem neben Epic Games auch der Musikstreaming-Marktführer Spotify und der Tinder-Betreiber Match angehören. In einer Erklärung bezeichnete die Vereinigung den Open App Markets Acts als wichtigen Schritt, „um große Technologieunternehmen für Praktiken zur Verantwortung zu ziehen, die den Wettbewerb um Entwickler in den USA und auf der ganzen Welt ersticken.“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele