Michael S. versteht die Wiener Linien einfach nicht. Nach einem Skiunfall und zwei Operationen kündigte das Unternehmen den Straßenbahnfahrer 2016 wegen zu langen Krankenstands. Daraufhin folgten viele Streitereien. Die Personalchefin empfahl eine einvernehmliche Kündigung und sich einfach neu zu bewerben. Das hat Michael S. getan, 30-mal seit 2017 - vergeblich.
Seit vier Jahren erhält er, wenn überhaupt, nur standardisierte Absagen. Jetzt teilten die Wiener Linien dem motivierten Straßenbahnfahrer in einem Schreiben mit, er solle die Ablehnung zur Kenntnis nehmen und von weiteren Bewerbungen absehen. Zu den Gründen sagt ihm das Unternehmen nichts.
Auch auf „Krone“-Anfrage gibt es nur den Verweis auf Datenschutz. Man sehe es allgemein „als Verantwortung, von weiteren Bewerbungen abzuraten, wenn Bewerber die geforderten Qualifikationen nicht erfüllen“.
Fahrer gesucht
Für Michael S. ist das schwer nachvollziehbar: Der heute 29-Jährige habe sich nichts zuschulden kommen lassen, auch den Skiunfall hat er nicht verursacht, die OPs und den langen Krankenstand hat er sich nicht ausgesucht. Heute ist er topfit und die Wiener Linien brauchen Fahrer.
Warum er sich trotz allem dort so oft beworben hat? „Schon seit dem Kindergarten wollte ich Straßenbahnfahrer werden“, sagt er. „Mich macht nichts glücklicher. Ich habe sogar zwei Straßenbahnbücher herausgebracht.“
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