"Sie waren eine regelrechte Landplage", stellte der Staatsanwalt trocken fest. Denn die Serien-Einbrüche in Häuser fanden in den Randbezirken statt. Zlatica J. zeichnete sich laut ihrem Verteidiger Werner Tomanek "weniger durch Überqualifizierung denn durch den Besitz eines Führerscheins" aus.
Spezialgebiet "Fensterbohrmethode"
Die Häuser hatte man bei Spazierfahrten ausgekundschaftet, den Schwager Vaso J. (Anwalt Alexander Philipp) aus Deutschland kommen lassen. Denn er hat sich auf die "Fensterbohrmethode" spezialisiert. Dabei werden Tür- bzw. Fensterrahmen in einer bestimmten Höhe angebohrt, durch das Loch ein fester Draht geschoben und so die Entriegelung ausgehebelt.
Doch irgendwann fiel einer Polizeistreife das scheinbar ziellos herumkreisende Auto auf. Der Bande gelang jedoch die Flucht in ein Waldstück bei Mauerbach (Niederösterreich). Zurück nach Wien kam man mit einem flugs gestohlenen Auto – um dort zur Polizei zu fahren und den eigenen Wagen prompt als gestohlen zu melden.
Als Putzfrau auch ältere Dame bestohlen
Dass Zlatica J. auch noch unter einem falschen Namen als Putzfrau arbeitete und ihre Dienstgeberin, eine ältere Dame, bestohlen haben soll, machte auch sie zu einer Haupttäterin. Sie bekam dafür von Richterin Beate Matschnig zwei Jahre Haft, der Schwager Vaso - "ich kann nicht schreiben, nicht lesen, wie soll ich bitte Arbeit finden?" - dreieinhalb Jahre (als Einziger nicht rechtskräftig). Für den Rest dieser reizenden Familie gab es zwischen 18 und 24 Monate.
von Gabriela Gödel, Kronen Zeitung
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