Google Maps

Wanderer auf „potenziell tödliche“ Route geschickt

Web
19.07.2021 10:46

Mit 1345 Metern ist der Ben Nevis in Schottland der höchste Berg der britischen Insel - klingt nicht nach viel, doch wer sich bei der Routenplanung auf Google Maps verließ, konnte trotzdem schnell in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, wie der Bergsteigerverband Mountaineering Scotland und die Naturschutzorganisation John Muir Trust warnten, nachdem der Kartendienst mehrfach Wanderer auf „potenziell tödliche“ Routen geschickt hatte.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung zeigten sich der John Muir Trust und Mountaineering Scotland „besorgt über eine wachsende Zahl von Besuchern, die Karten-Apps verwenden, um sie über eine Route den Ben Nevis hinauszuleiten“. Die Route zum Gipfel beginnt demnach für Wanderer beim offiziellen Besucherzentrum, doch Google Maps hatte diese von einem Parkplatz mehr oder minder direkt per Luftlinie auf den Berg lotsen wollen.

„Potenziell tödliche“ Route
„Selbst der erfahrenste Bergsteiger würde Schwierigkeiten haben, dieser Route zu folgen. Die Linie führt durch sehr steiles, felsiges und wegloses Gelände, in dem es selbst bei guter Sicht schwierig wäre, eine sichere Linie zu finden“, erläuterte Heather Morning von Mountaineering Scotland. Kämen dann noch niedrig hängende Wolken und Regen dazu, sei die vorgeschlagene Google-Linie „potenziell tödlich“.

Informationen im Netz oftmals fehlerhaft
„Es ist heutzutage allzu leicht anzunehmen, dass Informationen im Internet gut, korrekt, aktuell und sicher sind. Leider hat die Erfahrung gezeigt, dass dies nicht der Fall ist, und es gab in letzter Zeit eine Reihe von Vorfällen, bei denen das Folgen von Routen, die aus dem Internet heruntergeladen wurden, zu Verletzungen oder Schlimmerem führte“, so die Expertin weiter.

Viele Wanderer gingen davon aus, dass Google Maps, das sie verlässlich von zu Hause bis an den Fuß des Berges gebracht habe, die Arbeit bis zum Ende am Gipfel fortsetzen könne, doch dies sei nicht der Fall, warnte Morning und empfahl Wanderern, die planten, den Ben Nevis oder einen anderen Berg zu besteigen, Informationen aus dem Netz anhand einer Karte zu überprüfen oder einen lokalen Führer zu konsultieren.

Route korrigiert
Google hat inzwischen reagiert und sein Kartenmaterial am Wochenende entsprechend überarbeitet: „Um sowohl Anfängern als auch erfahrenen Wanderern zu helfen, Wege zu finden, die ihrem Kenntnisstand entsprechen, aktualisieren wir jetzt unsere Routen, um die Leute direkt zum Besucherzentrum zu bringen, wo sie mit den Mitarbeitern über den besten Weg sprechen können nehmen“, teilte das Unternehmen am Samstag gegenüber Yahoo News UK mit.

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