„Exempel statuiert“

Corona-Strafen in Serie für jungen Innsbrucker

Tirol
09.07.2021 07:43

Die Covid-Vergehen eines jungen Innsbruckers erscheinen wenig spektakulär, aber gleich mehrfach hagelte es Strafen von je 300 Euro. Der Vater glaubt: „An ihm wurde ein Exempel statuiert!“

Das sind heftige finanzielle „Ohrfeigen“, die ein junger Innsbrucker zu verdauen hat: Auf einen Schlag erhielt der 20-Jährige am 1. Juli gleich mehrere Strafverfügungen für diverse Verstöße gegen Corona-Regeln. Polizeiliche Kontrollen hatten ihn überführt.

„Es sind Vergehen, die wohl fast jeder in Zeiten der Corona-Pandemie begangen hat“, schüttelt sein Vater den Kopf. Er glaubt, dass an seinem Sohn ein „Exempel“ statuiert wurde. „Einen Grund dafür sehe ich aber nicht, er war noch niemals im Konflikt mit der Polizei oder den Behörden.“

Kontrolle bei Einkaufszentrum
Der erste Fall, dem der Strafreigen folgte, ereignete sich am 8. Jänner beim Einkaufszentrum DEZ. Es war die Zeit der Ausgangssperre und für das „Verlassen des privaten Wohnbereichs“ um 23.25 Uhr gab es eine Strafe in Höhe von 300 Euro. Alternativ eine Ersatzfreiheitsstrafe von sechs Tagen.

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Logischerweise war das Verhalten nicht völlig korrekt, aber unter diesen Maßstäben hätte man in der Corona-Zeit wohl die halbe Bevölkerung abstrafen können.

Der Vater des 20-Jährigen

Ausgangssperre, keine Maske: Zweimal 300 Euro
Nur fünf Tage später, am Baggersee-Parkplatz, hielt sich der 20-Jährige mit zwei weiteren Insassen zur „Sperrzeit“ um 21.40 Uhr in einem Pkw auf. Erneut tauchte die Polizei auf. Zusätzliches Vergehen: Der Pkw wurde auch noch benutzt, ohne dass das Trio einen Mund-Nasen-Schutz trug. 300 plus 300 Euro verrechnete das Referat für Verkehrs- und Sicherheitsstrafen im Stadtmagistrat.

Am 27. Februar war erneut eine Pkw-Fahrt verhängnisvoll, denn wieder saß der Innsbrucker mit einer weiteren Person ohne Maske im Fahrzeug. Wieder setzte es 300 Euro Strafe.

Keine Eskalation bei Amtshandlungen
„Es gab keinen Streit mit den Polizisten, ich konnte die Strafen aber nicht an Ort und Stelle zahlen“, schildert der 20-Jährige. Für den Mechaniker sind die insgesamt verhängten 1200 Euro ein ganzes Monatsgehalt.

„Er war halt unbelehrbar“, werden manche dem jungen Innsbrucker nun entgegenhalten. „Logischerweise war das Verhalten nicht völlig korrekt, aber unter diesen Maßstäben hätte man in der Corona-Zeit wohl die halbe Bevölkerung abstrafen können“, betont der Vater des 20-Jährigen. Nun lässt man sich von Anwälten beraten, ob man in Berufung gehen soll.

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