Nach Aufregung

Landestheater verzichtet fix auf Zusatzbudget

Oberösterreich
18.06.2021 17:59
Dass die Belegschaft des Landestheaters Linz trotz Kurzarbeit von November bis April dank einer Überzahlung 100 Prozent verdient hat, lässt weiter die Wogen hochgehen. Beschwichtigend soll wirken, dass man nun auch dem LH fix zugesagt hat, auf das zur Verfügung gestellte Zusatzbudget von 4,3 Millionen € zu verzichten.

„Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat waren die schwierigsten meiner Laufbahn“, versteht der Kaufmännische Geschäftsführer der TOG, Thomas Königstorfer, die Aufregung um die vom Steuerzahler mitfinanzierte Überzahlung auf 100 Prozent Gehalt trotz Kurzarbeit für alle Mitarbeiter des Kulturtempels nicht. Der Betriebsrat konnte, wie berichtet, diese Forderung in den Verhandlungen durchsetzen. Zumindest auf das Corona-Zusatzbudget von 4,3 Millionen €, das bereits von der Landesregierung beschlossen worden war, wird man nun aber fix verzichten. Das wurde auch LH Thomas Stelzer bereits zugesichert.

Nur ein kleines Trostpflaster
Nur ein kleines Trostpflaster für den Steuerzahler, der den Betrieb des Hauses mit 44 Millionen Euro erhält und damit auch großzügige Kollektivverträge (vier unterschiedliche kommen am Theater zur Anwendung) finanziert. Wo etwa eine sechs Wochen lange Sommerpause für die Mitarbeiter fixiert ist, oder die Musiker des Bruckner Orchesters die Möglichkeit haben, sich durch Lehrtätigkeiten oder eigene Ensembles ein Zubrot zu verdienen, solange die rund 30 Dienste (zu je max. dreieinhalb Stunden) im Monat darunter nicht leiden. Norbert Trawöger, Künstlerischer Leiter des Orchesters, betont zum vollen Gehalt trotz Kurzarbeit: „Wir sind ein Spitzenteam, ähnlich wie im Sport. Da musste sich jeder individuell fit halten, auch im Lockdown. Sonst muss ein Musiker wieder bei null anfangen. Unser Berufsalltag ist leider von außen nicht immer für alle ersichtlich.“

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