Maßnahmen-Kritikerin

Trump-Anhängerin tut Holocaust-Vergleich nun leid

Ausland
15.06.2021 06:51

Nach Vergleichen von Corona-Schutzmaßnahmen und den Holocaust hat die republikanische US-Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Green nun zurückgerudert. Sie hielt zwar an ihrer Kritik, wie beispielsweise an einem vermeintlichen „Impfzwang“, den es in den USA gar nicht gibt, fest - sie entschuldigte sich jedoch dafür, dass sie das Vorgehen der Regierung mit der Judenverfolgung gleichsetzte.

„Eine der besten Lektionen, die mir mein Vater immer beigebracht hat, ist, dass man, wenn man einen Fehler macht, diesen eingestehen sollte“, erklärte die Anhängerin des früheren US-Präsidenten Donald Trump am Montag (Ortszeit) in Washington.

Sie sei am Nachmittag im Holocaust-Museum in der US-Hauptstadt gewesen, erklärte Greene. Schon als junge Frau habe sie sich mit den Verbrechen der Nationalsozialisten auseinandergesetzt: bei einem Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. „Es gibt keinen Vergleich zum Holocaust und es gibt Worte, die ich gesagt habe, und Bemerkungen, die ich gemacht habe, von denen ich weiß, dass sie beleidigend sind, und dafür möchte ich mich entschuldigen“, sagte Greene.

Für Greene sind Corona-Masken Diskriminierung
An ihrer Kritik an Corona-Schutzmaßnahmen und einem vermeintlichen „Impfzwang“ hielt die Politikerin fest. „Ich finde, dass Zwangsmasken und Zwangsimpfungen oder Impfpässe eine Art von Diskriminierung sind, und ich bin sehr gegen diese Art von Diskriminierung.“

Impflogos mit goldenem Stern von Nazi-Opfern verglichen
Greene hatte unter anderem geplante Impflogos auf Namensschildern von Mitarbeitern eines Supermarktes damit verglichen, dass die Nazis das Tragen von Judensternen erzwungen hätten. Im Mai sagte Greene im US-Repräsentantenhaus über die Maskenpflicht: „Wissen Sie, wir können auf eine Zeit in der Geschichte zurückblicken, in der Menschen gesagt wurde, sie müssten einen goldenen Stern tragen, und sie wurden definitiv wie Bürger zweiter Klasse behandelt, so sehr, dass sie in Züge gesteckt und in Gaskammern in Nazi-Deutschland gebracht wurden.“

Eigene Partei äußerte Kritik an Greenes Aussagen
Mit ihren wiederholten Vergleichen der Corona-Maßnahmen mit dem systematischen Mord an sechs Millionen Juden hatte Greene über die Parteigrenzen hinweg Empörung ausgelöst und ihre eigene Fraktionsführung gegen sich aufgebracht. Auch warb sie schon mehrfach offen für die sogenannten QAnon-Verschwörungstheorien. Deren Anhänger glauben etwa, dass Trump versucht habe, systematischen Kindesmissbrauch durch satanistische Politiker der US-Demokraten aufzudecken.

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