Die Letzten dieses naturnahen Handwerks sind in ihrem Element. „1969 gab es 54 Berufsfischer, nun sind wir elf“, erklärt Leopold Krenn aus Donnerskirchen, Obmann des Fischereiverbandes Neusiedler See.
Seit 2002 steht er an der Spitze der Genossenschaft, die anstrengende Arbeit auf dem Wasser übt er seit 50 Jahren aus. „Das Fischen hält mich am Leben“, betont Krenn.
Zeitig in der Früh werden die Netze ausgelegt - begleitet von Seevögeln, die nur darauf warten, dass ein Happen für sie abfällt.
Mit dem Ende der Schonzeiten gibt es seit Juni erneut alle Hände voll zu tun. Krenn: „Unsere Hauptsaison geht aber erst im Oktober los und dauert bis 1. Jänner oder bis der See zufriert.“
Die Pause mit Beginn eines neuen Jahres sei selbst auferlegt, die „Lex Neusiedler See“, wie die Fischer ihr eigenes „Naturgesetz“ nennen. Derzeit hat der Fang von Zander, Wels, Karpfen und Co. Vorrang.
Die Nachfrage nach den Köstlichkeiten ist groß. Der Bedarf der regionalen Küchen an frischem Fisch lässt sich bei Weitem nicht abdecken. „In den Corona-Zeiten hat sich der Markt geändert, der Ab-Hof-Verkauf nahm zu“, sagen die Petrijünger.
Gefangen werden aber nicht nur Fische. In den Netzen verfangen sich genauso „Tourismusrelikte“. Die Palette an Unrat, der im See landet, reicht von Plastikflaschen über Autoreifen bis zu Segelbootbatterien und verlorenen Ankern.
„Nur wir Berufsfischer kümmern uns um die Entsorgung. Selten sind sogar Kriegsrelikte darunter“, so Ernst Praunseis.
Eine der ersten Fangtouren begleitete Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann: „Die Fischereibetriebe des Landes, besonders die Berufsfischer am Neusiedler See, sind bedeutende Zulieferer der Gastronomie und Hoteliers.“
Schneemann will daher auf optimale Rahmenbedingungen achten. „Die Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf. Umso wichtiger ist es gerade jetzt, das Burgenland in allen Belangen auf der Überholspur zu halten.“
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