Wer rastet, der rostet. Das gilt nicht nur für den Körper, sondern auch für den Kopf. Wissenschaftler der Innsbrucker Klinik für Neurologie zeigen in einer Studie mit knapp 1400 Patienten einmal mehr einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Bildung und geistiger Fitness im Alter auf. Dabei geht es aber nicht nur um Schulbildung.
Lernen schützt vor einem frühzeitigen geistigen Abbau – das ist die Kernaussage der an der Innsbrucker Klinik für Neurologie durchgeführten Untersuchung. Der Begriff Bildung bedeutet dabei aber nicht nur das Aneignen von Schulwissen. „Es geht vielmehr um geistig stimulierende Beschäftigung“, erklärt die Neuropsychologin Laura Zamarian in einem APA-Interview.
Neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz könnten so zwar nicht verhindert, sehr wohl aber abgeschwächt oder verzögert werden, zieht Zamarian Schlüsse aus der kürzlich in der Fachzeitschrift „Journal of Alzheimer's Disease“ publizierten Studie.
Testergebnisse von Patienten beleuchtet
Um den Zusammenhang zwischen Bildung und geistiger Fitness zu untersuchen, haben die Forscher Datensätze von knapp 1400 Patientinnen und Patienten aus den Jahren 2009 bis 2020 retrospektiv untersucht. Alle Untersuchten litten entweder an einer neurodegenerativen Erkrankung wie Alzheimer oder an einer milden kognitiven Störung. Alle Teilnehmer haben zahlreiche Tests absolviert.
Höher gebildete Menschen schnitten im Allgemeinen besser ab.
Erkenntnis der Studie
Bei schwerer Demenz kaum mehr Unterschied
„Höher gebildete Menschen schnitten im Allgemeinen besser ab“, lautet eine Erkenntnis. Vor allem beim semantischen Gedächtnis sei ein Zusammenhang zwischen Bildung und geistiger Fitness klar feststellbar, etwa beim Sprachverständnis oder beim Erfassen von Zahlenverhältnissen. „Allerdings gibt es Bereiche, in denen bei schwerer Demenz das Bildungsniveau egal zu sein scheint“, sagt Zamarian. Sie weist auch darauf hin, dass Sport, gesunde Ernährung und ein gutes Sozialleben ebenso die geistige Fitness erhalten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.