Nur vier Sterne

Citroën C4 mit Schwächen im EuroNCAP-Crashtest

Motor
27.05.2021 05:00

Der aktuelle Crashtest des ÖAMTC und seiner Partner hat Schwächen beim Citroën C4 aufgezeigt. Der Franzose verpasste die Bestwertung und erzielte nur vier statt fünf Sterne. In der Bewertung musste er in fast allen Kriterien Federn lassen. Hyundais Edelmarke Genesis, die in Österreich noch nicht vertreten ist, brillierte mit zwei Fahrzeugen.

(Bild: kmm)

„Der C4 hat in fast allen Kategorien kleinere Schwächen, eine Ausnahme ist die sehr gute Kindersicherheit“, erklärt Max Lang, Experte für Fahrzeugsicherheit beim Klub. Für erwachsene Insassen bestehe die Gefahr von schweren Verletzungen bei einem Frontalzusammenstoß gegen ein anderes Fahrzeug. Die Crashstrukturen in der Front des relativ kleinen C4 seien nicht ganz so stabil, „wie man sich das gewünscht hätte“. Außerdem problematisch: Bei einem Seitenaufprall kann es passieren, dass der Fahrer so weit auf die Beifahrerseite geschleudert wird, dass sein Kopf gegen die dortige Tür prallt.

Auch für Fußgänger und Radfahrer sieht es beim Citroën C4 im Fall eines Zusammenpralls nicht gut aus. „Stoßstange und Motorhaube sind zwar einigermaßen sicher gestaltet, allerdings können weite Teile der Windschutzscheibe sowie die harten A-Säulen lebensbedrohliche Verletzungen verursachen“, so Lang. Der C4 verfügt über automatische Notbremsassistenten, die in den meisten Situationen sehr gut funktionieren und einen Crash verhindern können - allerdings wurde beim Abbiegen im Test ein querender Fußgänger nicht erkannt. Generell ist die Ausstattung mit Assistenzsystemen beim C4 aber gut. Übrigens: Die Ergebnisse des C4 gelten nicht nur für den Diesel und Benziner, sondern auch für die batterieelektrische Variante.

Genesis auf sehr hohem Sicherheitsniveau
Die Hyundai-Tochter Genesis ist in Österreich noch nicht auf dem Markt, anders als in Deutschland. Die koreanische Marke war im Crashtest mit der Limousine Genesis G80 und dem SUV Genesis GV80 vertreten, beide erreichten sehr gute Ergebnisse. Als besonders stark im Crashtest hat sich der Genesis G80 erwiesen, bei dem es lediglich in Detailbereichen Verbesserungsbedarf gibt. „Beim Frontalcrash zeigte sich in verschiedenen Szenarios leicht erhöhte Verletzungsgefahr im Brustbereich des Fahrers, außerdem besteht die Gefahr von Nackenverletzungen für einen hinten sitzenden Erwachsenen, wenn es zu einem Heckaufprall kommt“, hält Lang fest.

Wenig zu wünschen übrig lässt hingegen die Ausstattung mit Fahrerassistenten, darunter automatische Notbremssysteme mit Fußgänger- und Radfahrererkennung. Letztere funktionieren in den meisten Szenarien so gut, dass trotz teilweise zu harter Fahrzeugstrukturen, die zur Gefahr werden können, vulnerable Verkehrsteilnehmer gut geschützt sind. Auch beim G80 erkannte der Notbremsassistent einen querenden Fußgänger beim Abbiegen nicht. Zusätzliche Sicherheit bietet die aktive Motorhaube, die sich beim Zusammenprall mit einem Fußgänger automatisch hebt. Dadurch wird der Aufprallwinkel günstiger und der Abstand zu den harten Motorteilen größer, was das Verletzungsrisiko verringert.

Der Genesis GV80 ist ein SUV, das in den meisten Testszenarien ähnlich gut abschneidet wie der G80. Die Erwachsenensicherheit ist sogar eine Spur besser, wobei auch hier der Heckaufprall beim hinten sitzenden Erwachsenen zu Nackenverletzungen führen kann. Allerdings kann der GV80 aufgrund seiner Frontstruktur für andere Autos ein sehr gefährlicher Unfallgegner sein. Das gilt in verstärktem Maße auch für Fußgänger und Radfahrer, die sich vor allem an der Motorhaube und deren Vorderkante schwer verletzen können. Die Ausstattung mit Fahrerassistenten ist hingegen auf ähnlich hohem Niveau, sodass das Fahrzeug derartige Unfälle in der Regel selbständig vermeiden oder zumindest ihre Folgen mindern sollte, wobei auch für den GV80 die Erkennung querender Fußgänger beim Abbiegen nicht funktionierte.

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(Bild: kmm)



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