„Wir Praktiker bekommen nur ein minimales Kontingent an Impfstoffen gegen Covid und können daher jene Impfwilligen, die als Risikopatienten einzustufen sind, nicht so schnell durchimpfen, wie es wünschenswert wäre“, sagt etwa der Urfahraner Hausarzt Viktor Gruber. Das führt auch zu logistisch aufwändigen Priorisierungslisten samt viel Herum-Telefoniererei: „Zugleich herrscht ja Ärztemangel. Viele von uns sind schon an der Kapazitätsgrenze angelangt“, gibt Gruber zu bedenken.
Es gibt viele Patienten, die sich von ihrem Hausarzt, dem Arzt ihres Vertrauens, impfen lassen wollen und nicht von einem Unbekannten.
Viktor Gruber, praktischer Arzt in Linz-Urfahr
Die Impfstoffversorgung wird über die Ärztekammer organisiert, die natürlich auch von den Zuteilungen durch Bund und Land abhängig ist. Hausärztesprecher Wolfgang Ziegler bestätigt, dass es da in den vergangenen Wochen regelmäßig zu Engpässen gekommen sei und der Aufwand für die Prioritätenreihung den Ärzten zu schaffen mache. Mit Ende Mai sollte es aber besser werden mit der Impfstoff-Versorgung.
Ja, wir sind schon ein bisschen kurzgehalten worden mit den Impfstoffen. So sind wir in den meisten Praxen eher hinten.
Hausärzte-Sprecher Wolfgang Ziegler, OÖ Ärztekammer
„Ich muss in Wirklichkeit entscheiden: Wer ist wertvoller und muss zuerst gemipft werden: Ein 65-Jähriger, der keine gesundheitlichen Probleme hat. Oder ein 60-Jähriger oder noch jüngerer, der Diabetes hat“, schildert Viktor Gruber die problematischen Einzelfallentscheidungen: „Da wird der Schwarze Peter quasi an uns abgegeben.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.