Nach sieben Jahren neigte sich die Lebensgemeinschaft des Mannes (37) dem Ende zu, eine Dating-Plattform sollte Abhilfe schaffen. Es meldete sich eine Südamerikanerin, die keine Krankenversicherung hatte. „Dr. Prokop“ wollte helfen. Bei der Frau musste dringend ein gynäkologisches Leiden behandelt werden. Der falsche Arzt brachte das Opfer im vergangenen Oktober spätabends in sein Haus. Die Lebensgefährtin hatte gerade Nachtdienst.
Entferntes Myom war ein Plastikball
Das Opfer musste sich ausziehen und schöpfte keinen Verdacht, als „Dr. Prokop“ bei ihr eine gynäkologische Operation vortäuschte. Stolz präsentierte er einen Plastikball als von ihm aus der Gebärmutter herausoperiertes Myom. Zur „Betäubung“ hatte er eine Creme gegen Rückenschmerzen eingesetzt.
Schlafmittel in Getränk gemischt
Beim zweiten Besuch der Südamerikanerin mischte ihr „Dr. Prokop“ ein Schlafmittel in ein Getränk. „Das waren nur pflanzliche Präparate“, behauptet der Angeklagte. Das Opfer versank in Tiefschlaf, und als die Frau am nächsten Tag das Haus verließ, fehlten aus ihrer Tasche 21.000 Euro. Die Frau trug das Geld ständig bei sich, weil sie sich nicht getraut hatte, den Riesenbetrag in ihrer Wiener Unterkunft zu hinterlassen.
Urteil: dreieinhalb Jahre wegen Raub und Sexualdelikten. Nicht rechtskräftig.
Kronen Zeitung
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