Internet-Ombudsstelle

Chinesische Online-Shops sorgen für Beschwerdeflut

Web
06.04.2021 13:37

Mit der Corona-Krise hat sich auch ein Großteil des Handels ins Internet verlagert. Da mit der Digitalisierung aber immer wieder auch Schindluder getrieben wird, verzeichnete die Internet-Ombudsstelle im vergangenen Jahr insgesamt 6534 Beschwerden - das bedeutet einen Anstieg um ein Drittel. Vor allem Online-Shops aus China bereiteten den Konsumenten dabei einigen Ärger.

„Top-Gründe sind Abo-Fallen, Fake-Shops und Lieferverzögerungen“, teilte Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag in einer Aussendung mit. Dazu gingen noch 5526 Anfragen bei der kostenlosen Beratungsstelle ein.

„Abo-Fallen“ auf Streaming-Plattformen
Wie schon 2019 gab es bei der staatlich anerkannten Schlichtungsstelle auch 2020 die meisten Beschwerden zum Thema „Abo-Fallen“. Besonders häufig schnappt die Abo-Falle bei vermeintlichen Film-Streaming-Plattformen zu. Spezifisch für das Coronajahr hat es eine hohe Zahl von Fake-Shops gegeben, die Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel oder Schutzkleidung angeboten haben. „Es zeigt sich also, dass die Betreiber von Fake-Shops sehr unmittelbar auf eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Produkten reagieren“, heißt es in der Aussendung.

Rückzahlungen für Reisestornos
Typisch für das abgelaufene Jahr war der starke Anstieg bei Problemen mit Stornos im Tourismus. Nach der teils von den Behörden erzwungenen Absage von Flügen und Hotelaufenthalten stellte sich vielfach die Frage, ob ein Rücktrittsrecht der Konsumentinnen und Konsumenten besteht. Oft blieb unklar, wer für Rückzahlungen verantwortlich ist.

Oft wochenlange Verzögerungen
Unabhängig von Corona war die Internet-Ombudsstelle mit mehr Beschwerden zu Bestellungen bei Online-Händlern aus China konfrontiert. Deren Webseiten seien oft so aufgemacht, dass die Konsumenten glauben, der Sitz sei in der EU. Erst wenn die Ware mit Wochen Verzögerung und mit unerwarteten Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuer eintrudle, zeige sich der Ursprungsort.

Ein wachsendes Problem seien österreichische Anbieter, die Waren vom Hersteller bzw. Großhändler (meist mit Sitz in China) direkt an den Kunden verschicken lassen. Bei diesem „Dropshipping“ genannten Vorgang werden aber oft Konsumentenschutz-Vorschriften missachtet und häufig kommt es bei Rücksendungen zu Problemen.

Weitere Arbeitsschwerpunkte der Internet Ombudsstelle waren der Kampf gegen die unerwünschte Veröffentlichung von Fotos im Internet und eine laufende Information über aktuelle Betrugsmaschen (www.watchlist-internet.at), die im abgelaufenen Jahr 53 Prozent der Beschwerden ausmachten.

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