Wegen der Wahl der falschen Spur bei einer Mautstelle musste eine Steirerin 300 Euro Strafe bezahlen, obwohl die Ersatzmaut in solchen Fällen eigentlich bei 120 Euro liegt. Die Bezirkshauptmannschaft Leoben zeigte sich erst entgegenkommend, meldete sich dann aber nicht mehr. Die „Krone“ konnte der Betroffenen nun helfen.
Elisabeth W. wuchs in der Nähe von Sinabelkirchen auf, bevor sie vor vielen Jahren in die Schweiz auswanderte. Regelmäßig kommt die 77-Jährige aber ihren Bruder in der Heimat besuchen. Im vergangenen Jahr kam es bei einem dieser Besuche zu einem ärgerlichen Zwischenfall: „Bei der Mautstelle des Gleinalmtunnels war eine Baustelle, und deshalb kannten sich mein Mann und ich uns nicht aus“, schildert die Steirerin der „Krone“.
Die Beschilderung war für die beiden Senioren nicht klar, weshalb sie die falsche Spur erwischten und nicht zu einer Bezahlstelle kamen. Stattdessen fuhren sie auf dem Fahrstreifen, der für Jahresmautbesitzer gedacht ist, und bezahlten folglich keine Maut. „Mir war sofort klar, dass wir eine Strafe bekommen werden“, erinnert sich W. zurück.
Mir war sofort klar, dass wir eine Strafe bekommen werden. Ich war aber nicht bereit, mehr zu bezahlen, nur weil ich ein Schweizer Kennzeichen am Auto habe.
Elisabeth W.
Mit ihrer Nichte, einer steirischen Polizistin, sprach sie über den Zwischenfall und wusste dadurch, dass die Ersatzmaut, die in solchen Situationen zu bezahlen ist, 120 Euro beträgt. Groß war die Überraschung daher, als ganze neun Monate später der Brief der Bezirkshauptmannschaft Leoben in der Schweiz ankam: „Die Strafe betrug 300 Euro. Ich war nicht bereit, mehr zu bezahlen, nur weil ich ein Schweizer Kennzeichen am Auto habe“, sagt die 77-Jährige.
Kulante Behörde: Strafe auf 150 Euro reduziert
Deshalb nahm sie Kontakt mit der Behörde auf und schilderte ihre Situation: „Ich habe die 300 Euro dann zwar bezahlt, weil ich keine Schwierigkeiten bekommen wollte, aber ich wollte wissen, warum ich mehr bezahlen muss.“ Nach regem Schriftverkehr mit der Bezirkshauptmannschaft zeigte sich diese schließlich kulant und wollte die Strafe auf 150 Euro heruntersetzen. Das Problem: 300 Euro waren bereits bezahlt, die Rückerstattung von 150 Euro fand bis heute nicht statt.
„Irgendwann hat die Behörde dann nicht mehr abgehoben. Ich denke, die kennen meine Nummer und möchten nicht mehr mit mir sprechen“, ärgert sich W. Gemeinsam mit ihrem Bruder beschloss die 77-Jährige nun, sich an die „Krone“ zu wenden. Und das war allem Anschein nach die richtige Entscheidung.
„Krone“-Anfrage löste Reaktion aus
Nach einer Anfrage der „Steirerkrone“ bei der BH Leoben kam es erneut zu einem Gespräch zwischen den Betroffenen. Demnach sei der Vorfall untergegangen, und auf die Rückerstattung sei vergessen worden. Die Zahlung soll in den nächsten Tagen stattfinden und 150 Euro wieder auf dem Konto von Elisabeth W. eingehen.
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