Europark-Gutachten

„Die Kaufkraft fließt ins Internet ab“

Salzburg
02.04.2021 17:00

Gutachter Joachim Will nahm die Auswirkungen der Europark-Erweiterung und der Corona-Krise unter die Lupe. Für ihn spricht nichts gegen den Ausbau des Einkaufszentrums in Taxham.

Der Handel leidet unter der Corona-Krise. Ist ein Ausbau des Europarks trotzdem verträglich?
Die Erweiterung des Shopping Centers ist nach wie vor verträglich. Daran hat auch die Corona-Krise nichts geändert. Sie beschleunigt aber einen Strukturwandel, der ohnehin eingetreten wäre. Ein wesentlicher Teil der Kaufkraft fließt ins Internet ab. Einige Geschäfte wird es nach der Krise nicht mehr geben. Dadurch wird Kaufkraft frei, die sich auf andere Händler aufteilt. Das bedeutet auch eine Chance. Mancher Betrieb steht im Nachhinein vielleicht sogar besser da.

Das heißt, Sie sehen keinen relevanten Kaufkraftabfluss aus der Altstadt?
Die Umsatzumverteilung wird sich in der Innenstadt im Rahmen der konjunkturellen Schwankungen bewegen, außerhalb kaum spürbar sein. Im Moment ist für die Stadt Salzburg sicher nicht die Europark-Erweiterung das Problem, sondern die fehlenden Touristen. Und die werden nach der Krise wieder kommen. Die Leute haben dann sogar mehr Geld zur Verfügung, weil sie es ja kaum ausgeben konnten. Es ist sogar mit einem Kauf-Boom zu rechnen.

Wie muss sich der stationäre Handel künftig aufstellen, um gegen Online-Riesen wie Amazon oder Zalando zu bestehen?
Im Internet wird es immer mehr Auswahl und niedrigere Preise geben. Doch die soziale Komponente gibt es nur im stationären Handel. Die Städte müssen ihre öffentlichen Räume so gestalten, dass sich die Menschen gerne dort aufhalten und bummeln. Dazu zählen Schanigärten genauso wie Sitzflächen ohne Konsumzwang. Auch Grünflächen wie das Salzachufer kann man erlebbar machen.

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