„Warum gerade jetzt?“, fragen sich Händler der Salzburger Altstadt. Dass Spar in der Corona-Krise einen neuerlichen Anlauf zur Erweiterung des Europarks startet, kommt bei den Mitbewerbern nicht gut an. Alleine im Modehandel sind die Umsätze im Vorjahr um gut ein Viertel eingebrochen. Für sorgengeplagte Geschäftsleute kommt der geplante Shopping-Center-Ausbau um bis zu 14.000 Quadratmeter ungünstig.
Doch der Experte sieht darin kein Problem. Joachim Will erstellte für die Europark-Erweiterung eine Verträglichkeits- und Auswirkungsanalyse. In einer aktuellen Stellungnahme nimmt der Gutachter auch die Auswirkungen der Pandemie in den Blick. Sein Fazit: „Die Erweiterung des Shopping Centers ist nach wie vor verträglich“, so Will. Die Krise habe einen Strukturwandel beschleunigt, der ohnehin stattgefunden hätte. „Es gab schon vor Jahren Prognosen, dass viele Geschäfte aufgrund der Online-Entwicklung stationär aufgegeben werden. Das passiert jetzt schneller“, erklärt Will. Davon seien Einkaufszentren ebenso betroffen.
Der Altstadt-Bummel bleibt weiterhin gefragt
Wer sich in Zukunft gegen Online-Riesen behaupten will, soll dem Experten zufolge auf das Einkaufserlebnis setzen. Die Salzburger Altstadt habe laut Will die besten Voraussetzungen, um Kunden zum „Bummeln“ zu locken. Auf diese Stärken des Handelsstandorts Salzburg will auch Spar-Vorstand Gerhard Drexel setzen: „Wir wollen mit den Altstadthändlern noch mehr zusammenrücken. Unser gemeinsamer Konkurrent sind die Online-Riesen.“ Deshalb dürfe man einer Weiterentwicklung nicht im Weg stehen.
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